Vom Hottingerplatz durch die Altstadt, entlang der Limmat bis in den szenigen Kreis 5 lässt sich mit diesem Stadtführer in der Hand shoppen - vergnüglich und ohne Gewissensbisse. Über hundert Geschäfte in der Zürcher City firmieren als farbige Piktogramme auf diesem EvB-Stadtplan. Und alle verkaufen modische Klamotten, Schuhe und Heimtextilien, die ökologisch und sozial korrekt hergestellt wurden.
Der Stadtplan verbessert die Transparenz für die Kundschaft und schafft Anreize für Anbieter, die von der Clean Clothes Campaign (CCC) propagierten Standards für gerechte Kleidung zu respektieren. "Der aktuelle Ethik-Boom bringt uns diesem Ziel einen Schritt näher", erklärte Stefan Indermühle, Koordinator der CCC-Schweiz.
Auf den ersten Blick schon ist erkennbar, dass sich nachhaltiges Einkaufen längst nicht mehr auf einzelne Alternativ-Designer und Drittweltläden beschränkt. Der kostenlose Shopping Guide zeigt, dass die Angebote vielfältiger und trendiger geworden sind und sich wachsender Nachfrage erfreuen. "Mode bewusst" liefert Orientierungshilfe im ethisch-ökologischen Schweizer Fashion-Markt. Weil Zürich diesbezüglich nationale Ausstrahlung hat, ist das Laden-Verzeichnis auch für Nicht-Zürcher interessant.
Die Idee zu diesem innovativen Produkt hatte die Zürcher Regionalgruppe der EvB. In dem Projekt stecken denn auch über 500 Stunden freiwilliger Arbeitszeit. Mit grossem Enthusiasmus wurden all jene Geschäfte recherchiert, die den strengen EvB-Kriterien gerecht werden. Dabei stützt sich die EvB auf die Bio-Zertifizierung in der Landwirtschaft und auf das Fairtrade-Label von Max Havelaar. Neben "Bio" und "Fairtrade" erscheinen noch zwei weitere Kriterien: "sozial" für Kleider von Firmen, welche die Arbeitsbedingungen in den Fabriken durch Verifizierungsstellen wie die Fair Wear Foundation prüfen lassen. Und "lokal" für jene Jungedesigner und Modelabel, die ausschliesslich in der Schweiz produzieren lassen. Ebenfalls aufgeführt sind Secondhandläden, die dem Nachhaltigkeitskriterium "Recycling" entsprechen.