Göttingen. - Anlässlich des Beginns hochrangiger Gespräche des sudanesischen Außenministers Ibrahim Ghandour in Brüssel hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mehr Transparenz in den Beziehungen der Europäischen Union zum Sudan und insbesondere beim so genannten "Khartum-Prozess" gefordert. "Angesichts zunehmender Menschenrechtsverletzungen im Sudan verfolgen wir den Ausbau der EU-Kooperation mit dem Sudan in Flüchtlingsfragen mit großer Sorge", erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen.
Berlin. - Im Vorfeld des Brüsseler EU-Ratstreffens am 18. Februar sowie des OECD-Entwicklungsministergipfels am 18. und 19. Januar beobachten Entwicklungsorganisationen mit Sorge, dass vermehrt Mittel zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zulasten von Hilfen für die ärmsten Länder gehen sollen. In mehreren europäischen Ländern werde überlegt, Mittel, die ursprünglich für Entwicklung vorgesehen waren, nun für Sicherheit und Verteidigung aufzuwenden. ONE, Oxfam und Save the Children riefen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union am Dienstag dazu auf, diesen Trend zu stoppen.
Berlin. - Selbstverpflichtungen von Unternehmen und Banken sind nicht geeignet, Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung, Umweltzerstörung und Korruption angemessen zu verhindern. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht "Dirty Profits", den die Berliner nichtstaatliche Organisation "Facing Finance" am Dienstag veröffentlicht hat.
Gütersloh. - Die Bürger der Europäischen Union wollen mit großer Mehrheit eine europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise und sind für eine faire Lastenverteilung auf alle Länder. Nationalen Alleingängen erklären sie eine klare Absage. Dieses Meinungsbild zeichnet eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung, die am Dienstag in Gütersloh veröffentlicht worden ist.
Panama-Stadt. - Indigene Völker in Lateinamerika haben in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts in mehreren Ländern eine Verringerung der Armut und einen verbesserten Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen registrieren können. Sie haben jedoch nicht in demselben Ausmaß vom Wirtschaftsboom profitiert wie der Rest der Bevölkerung. Das zeigt eine neue Weltbank-Studie, die am Montag in Panama-Stadt veröffentlicht worden ist.
Aachen. - Die Belagerung syrischer Städte hat katastrophale Folgen für die Zivilbevölkerung. In Aleppo wie anderenorts herrschen in den umkämpften Gebieten Tod, Zerstörung und Hunger. "Die Ergebnisse der Münchner Syrien-Gespräche vom Wochenende sind nicht mehr als ein Strohhalm, nach dem man mit verzweifelter Hoffnung jetzt dennoch greifen muss. Aber jeder weitere Tag mit Bombenangriffen ist zu viel. Die Waffen müssen sofort schweigen, Straßen von Minen geräumt und ungehindert humanitäre Hilfe ermöglicht werden". Das hat MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon am Montag gefordert.