Frankfurt. - In Europa werden TTIP und CETA, die geplanten Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den USA und Kanada diskutiert und kritisiert. Was die meisten Menschen hierzulande nicht wissen: Die EU zwingt auch vielen anderen Ländern Freihandelsverträge auf. Mit einer "Stop-EPA-Tour" wollen das globalisierungskritische Netzwerk Attac, Brot für die Welt und das Forum Umwelt und Entwicklung die Auswirkungen so genannter Wirtschafts-Partnerschafts-Abkommen (Economic Partnership Agreements / EPAs) auf Afrika bekannter machen und ihre Forderung nach einer Einstellung des Ratifizierungsprozesses in die Öffentlichkeit tragen.
Berlin. - Indigene Organisationen in Südamerika haben am Dienstag die Aufrufe von US-Anthropologen Kim Hill und Robert S. Walker, zwangsweise sehr bedrohte unkontaktierte Völker zu kontaktieren, als "gefährlich und illegal" verurteilt. In einem offenen Brief haben indigene Organisationen aus Brasilien, Peru und Paraguay die Behauptung der Anthropologen in einem Science-Leitartikel bestritten, unkontaktierte Völker seien "nicht lebensfähig". Außerdem warnten sie: "Dieser gefährliche Mythos spielt denen in die Hände, die in das angestammte Land indigener Völker eindringen und es ausbeuten möchten."
Köln. - UNICEF hat am Dienstag Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dazu aufgerufen, sich im Interesse der Kinder hinter die neue Agenda für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu stellen. Am kommenden Wochenende werden die Regierungen in New York erstmals gemeinsame Entwicklungsziele verabschieden, die für Entwicklungs- und Industrieländer gleichermaßen gelten. Sie versprechen, bis zum Jahr 2030 Armut und Hunger zu besiegen, alle Kinder in die Schule zu bringen, Erde und Umwelt zu schützen und Ungleichheit zu bekämpfen.
Berlin. - Mehr als 300 nichtstaatliche Organisationen aus aller Welt haben eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht, in der sie davor warnen, das Konzept einer "Climate-Smart Agriculture" auf dem Pariser Klimagipfel als Lösungsansatz im Kampf gegen den Klimawandel zu präsentieren. Die verantwortlichen Politiker sollten stattdessen auf eine ökologische Landwirtschaft bauen, fordern die NGOs. Zu den Unterzeichnern des Statements gehört auch Brot für die Welt.
Rostock. - Saarbrücken ist "Hauptstadt des Fairen Handels 2015". Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), hat den Titel am Montag in Vertretung von Entwicklungsminister Gerd Müller als Schirmherrn des Wettbewerbes in Rostock verliehen.
Berlin. - Ohne Strategien zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit werden im Jahr 2030 noch über 200 Millionen Menschen in extremer Armut leben. Davor hat die Entwicklungsorganisation Oxfam in ihrem am Montag veröffentlichten Hintergrundpapier “Inequality and the End of Poverty” gewarnt. Das Ziel, bis 2030 extreme Armut zu beenden, auf das sich die UN-Vollversammlung in dieser Woche im Rahmen der “nachhaltigen Entwicklungsziele” (SDGs) verpflichten will, ist so nicht umsetzbar.