altYaounde. - Im Norden Kameruns sind seit Ausbruch der Cholera bisher mindestens 75 Menschen gestorben - weitere 1.400 Menschen wurden bereits mit der Seuche angesteckt. Regenfälle und die Unsicherheit aufgrund der nigerianischen Islamisten (Boko Haram) begünstigen die Ausbreitung der Seuche zusätzlich, deren Verbreitung ohnehin von Wasserknappheit und einem schwach entwickeltem System der öffentlichen Gesundheitsfürsorge Vorschub geleistet wird. Die Schulferien, in denen die Kameruner sich traditionell gegenseitig besuchen, könnten dazu beitragen, dass die Infektionen auch in benachbarte Region und Länder eingeschleppt werden.

Der erste Cholera-Fall sei in einer nigerianischen Familie aufgetreten, die im April vor den Angriffen der Boko Haram nach Nordkamerun geflohen sei. In Nigeria sind seit Anfang des Jahres sogar bereits 26.000 Cholera-Fälle registriert worden.  Die Situation ist nach Aussagen von Experten besorgniserregend, weil sich die Seuche auch in den Tschad und die Zentralafrikanischen Republik ausbreiten könne.

Zwar haben die kamerunischen Behörden einen Krisenstab eingerichtet und arbeiten mit den benachbarten Ländern zusammen um eine weitere Verbreitung der Erkrankungen zu verhindern. Doch ist die Ausstattung des Gesundheitswesens im Norden und Osten Kameruns sehr schlecht. Schon im nationalen Durchschnitt gibt es nach Angaben des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen (UNICEF) nur 1,43 Ärzte pro 1.000 Menschen. Im Norden seien es dagegen nur 0,47 Ärzte pro 1.000 Menschen, da viele es als eine "Strafe" ansähen, in der Region arbeiten zu müssen. 

Außer der schlechten Ausstattung des Gesundheitssektors sind vor allem die Überfälle, der Boko Haram, die sich jetzt auch auf der kamerunischen Seite häufen und die weit verbreitete Mangelernährung für die Verschlechterung der gesundheitlichen Lage im Norden Kameruns verantwortlich. 40 Prozent der 22 Millionen Kameruner leben in Armut. Ein Cholera-Ausbruch, der von 2009 bis 2011 dauerte habe mehr als 700 Menschen das Leben gekostet.

Quelle: irinnews.org

 


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