ebola virus 150Berlin. - Die USA stellen Liberia ein noch nicht zugelassenes Ebola-Medikament zur Verfügung. Das hat das liberianische Präsidialamt in der Hauptstadt Monrovia mitgeteilt. Die US-Regierung und die amerikanische Arzneimittelbehörde hätten zugestimmt, hieß es. Nach einem Bericht des britischen Rundfunk- und Fernsehsenders BBC will der Hersteller des Präparats auf eine Bezahlung verzichten. Es handelt sich um den Wirkstoff ZMapp, der bislang nur an Affen getestet wurde.

Der Zustand einiger Ebola-Patienten hatte sich nach der Verabreichung von ZMapp™ leicht gebessert. Es sei aber noch unklar, ob dies auf dies auf das Serum zurückzuführen sei, berichtete BBC. Die Zahl der durch Ebola verursachten Todesopfer in Westafrika liegt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO derzeit bei 1.013. Im Zeitraum von Donnerstag bis Samstag seien 52 Erkrankte gestorben, berichtete die WHO, in Liberia 29, in Sierra Leone 17 und sechs in Guinea.

Das Medikament ZMapp™ ist das Ergebnis einer Kooperation der US-Unternehmen Mapp Biopharmaceutical Inc. und LeafBio, der Firma Defyrus (Kanada), der US-Regierung und der Public Health Agency of Canada (PHAC). Es wurden bereits mehrere Patienten mit dem Präparat behandelt, darunter zwei US-Amerikaner und ein Spanier. Mapp Biopharmaceutical teilte mit, das Medikament sei

Wie es in einem ZMappTM Information Sheet heißt, befindet man sich im Versuchsstadium:

zmapp

Die Pharma-Forschung in den USA hat viele Einsichten einem geheimen Bio-Rüstungsprogramm der japanischen Regierung zu "verdanken", die mit der "Einheit 731" schon 1937 in der Mandschurei Menschenversuche an chinesischen Gefangenen unternahm. Im Greenpeace-Magazin 5.06 ist zu lesen, dass die japanischen Forscher - anders als die Nazi-Mediziner - nach dem 2. Weltkrieg nicht verfolgt wurden: "Das US-Verteidigungsministerium entschied direkt nach Kriegsende, die technischen Informationen und Forschungsergebnisse aus Ping Fan seien so wertvoll, dass sie auf keinen Fall öffentlich werden und den Sowjets in die Hände fallen dürften. Den Spitzen der Einheit 731, die das Glück hatten, in amerikanische Gefangenschaft zu geraten, gewährte man Straffreiheit – im Austausch für ihre Biowaffen-Expertise, die die Amerikaner später in ihrem eigenen Programm benutzten."

Ein Überblick über die Geschichte der Biowaffen:

1937 Japan beginnt sein geheimes Bio-Rüstungsprogramm Einheit 731 in der Mandschurei und unternimmt erste Menschenversuche an chinesischen Gefangenen.
1941 Die britische Regierung ordnet erste Experimente mit einer Anthrax-Bombe an und lässt die Insel Gruinard Island vor der schottischen Nordwestküste mit dem Erreger kontaminieren.
1943 Beginn des US-amerikanischen Bio-Rüstungsprogramms in Camp Detrick, Maryland.
1956 Die Sowjetunion droht für künftige Kriege mit dem Einsatz biologischer Massenvernichtungswaffen.
1969 US-Präsident Nixon verkündet ein einseitiges Verbot der amerikanischen Biowaffenforschung. Verteidigungszwecke bleiben davon ausgenommen.
1972 US-Präsident Nixon verkündet ein einseitiges Verbot der amerikanischen Biowaffenforschung. Verteidigungszwecke bleiben davon ausgenommen.
1978 In Rhodesien (Simbabwe) bricht unter der Zivilbevölkerung die größte Milzbrand-Epidemie der Menschheitsgeschichte aus – mehr als 10 000 Menschen erkranken, 300 sterben.
1979 Bei einer rätselhaften Explosion im streng geheimen Biowaffenforschungslabor von Swerdlowsk in der UdSSR gelangt Anthrax in die Außenwelt und verursacht mindestens 66 Todesfälle.
1984 Die südafrikanische Apartheidsregierung startet das geheime Bio-Rüstungsprogramm „Project Coast“ unter der Leitung von „Doctor Death" Wouter Basson.
1989 Wladimir Pasechnik, der führende sowjetische Biowaffenforscher, enthüllt Informationen zu einem geheimen sowjetischen Bio-Rüstungsprogramm.
1990 Michail Gorbatschow lässt internationale Inspektionen in den sowjetischen Biowaffen-Forschungslaboren durchführen.
2001 Unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September werden mit Anthrax-Sporen präparierte Briefe an Medien und politische Persönlichkeiten verschickt, denen 5 Menschen zum Opfer fallen – der allererste Fall von Bioterrorismus in den Vereinigten Staaten.
März 2003 Die Streitkräfte der Koalition greifen den Irak an und begründen dies zum Teil mit den Erklärungen der Nachrichtendienste zu dessen Biowaffenarsenal.
Juni 2003 Dr. David Kelly wird als geheimer Informant eines Fernsehberichts genannt, demzufolge das Biowaffenpotenzial der Iraker durch die Regierungen Blair und Bush künstlich aufgebauscht worden sei.
Juli 2003 Dr. David Kelly wird tot in einem Wald in Oxfordshire aufgefunden, nachdem er von einem Spaziergang in der Nähe seiner Wohnung nicht nach Hause gekommen war.
August 2008 Bruce Ivins, Forscher bei der US-Armee, begeht Selbstmord und wird von den amerikanischen Behörden zum alleinigen Urheber der Anthrax-Anschläge 2001 in den USA erklärt.
2010

Im Februar 2010 hat das FBI die Ermittlungen eingestellt. Die Mitarbeiter von Ivin in Fort Detrick beteuern weiterhin seine Unschuld. Laut im April veröffentlichen Berichten der amerikanischen Armee besteht der Verdacht, dass Ivin nicht allein handeln konnte.
Immer lauter werden in diesen Tagen die Forderungen nach einer Neuaufnahme der Ermittlungen durch den US-Kongress.
In Großbritanien wird die Regierung von David Cameron den „Selbstmord” von David Kelly untersuchen und die Ergebnisse der Untersuchung möglicherweise veröffentlichen.
Emergent Biosolution, der marktführende Hersteller für Anthrax-Impfstoff, ist dabei, Filialen in Europa und mittleren Orient zu eröffnen.

Quelle: Die Anthrax-Dealer, Sonntag 3. Oktober 2010, in arte.tv (Frankreich, 2009, 86mn) ARTE F


Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat eine Übersicht mit Informationen über das Ebola-Fieber / Marburg-Fieber zusammengestellt. Darin heißt es, als tierisches Reservoir der Viren würden in Subsahara-Afrika lebende Flughunde angenommen. Große Ausbrüche der Ebolavirus-Erkrankung gabe es 1976 in der Demokratischen Republik Kongo (damals Zaire), und danach in der Republik Kongo, im heutigen Südsudan, in Uganda und Gabun.

Im März 2014 begann die aktuelle Epidemie mit dem Zaire-Ebolavirus im westafrikanischen Guinea. Von dort habe sich das Geschehen auf weitere Nachbarstaaten ausgeweitet. Dies sei der bislang größte jemals erfasste Ebola-Ausbruch. Weitere Informationen zum aktuellen Ausbruch in Westafrika finden sich auf den Seiten des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Der erste bekannte Marburgvirus-Ausbruch fand 1967 in Marburg / Deutschland statt und ließ sich auf Kontakt zu importierten infizierten Affen zurückführen. Weitere größere Ausbrüche gab es in der Demokratischen Republik Kongo und Angola sowie Einzelfälle in verschiedenen süd- und ostafrikanischen Ländern.

Als Überträger von Ebola werden Menschenaffen und vor allem Flughunde vermutet. Infektionen des Menschen entstehen durch Kontakte zu infizierten Tieren (z.B. durch Wildjagd, Verzehr und Zubereitung von Wildtierprodukten (bush meat). Eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch ist laut RKI durch den ungeschützten Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten von erkrankten Menschen oder Verstorbenen möglich. Da Ebola-/Marburgviren in flüssigem oder getrocknetem Material mehrere Tage infektionsfähig bleiben könnten, sei eine Ansteckung auch über Gegenstände wie Spritzen möglich, die mit infektiösen Körperflüssigkeiten kontaminiert sind.


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