gavi alliance logoBerlin. - Der Haushaltsentwurf des Bundestages sieht nur eine marginale Aufstockung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit um 1,8 Millionen Euro auf 6,44 Milliarden Euro vor. Das ist das Ergebnis der ersten Haushaltslesung des Deutschen Bundestages. Damit lasse Deutschland die Entwicklungszusammenarbeit "weiter finanziell im Abseits stehen", erklärten mehrere zivilgesellschaftlichen Organisationen am Donnerstag in Berlin.

Die Bundesregierung hat international zugesagt, bis 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Statt auf dieses Ziel hinzuarbeiten, werde der Prozentsatz weiter sinken, befürchten die NGOs. Mit einem Anteil von zuletzt 0,38 Prozent des Bruttonationaleinkommens bleibe der deutsche Beitrag weit von dem 0,7 Prozent-Ziel entfernt. Die Hilfsorganisation Brot für die Welt mahnte, die aktuellen humanitären Katastrophen erforderten eine Nachbesserung im Bundeshaushalt.

Unter anderem fordern die Organisationen One, Plan International Deutschland e.V., Stiftung Weltbevölkerung, Save the Children und World Vision den Bundestag auf, den Beitrag Deutschlands für die Impfallianz Gavi von den geplanten 45 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro jährlich zu erhöhen – ein Betrag, der angesichts der deutschen Wirtschaftskraft und angesichts der Beiträge vergleichbarer Geber angemessen wäre.

Jedes Jahr sterben 1,5 Millionen Kinder an Krankheiten, die durch Impfen verhindert werden könnten. Die Gavi Impfallianz leistet einen effizienten Beitrag, um die Kindersterblichkeit zu senken: Seit der Gründung im Jahr 2000 wurden, nach eigenen Angaben 440 Millionen Kinder geimpft und dadurch sechs Millionen Leben gerettet. Um diese Arbeit auszubauen, ist die Impfallianz auf zusätzliche Mittel angewiesen. "Deutschland muss als Gastgeber der Wiederauffüllungskonferenz im Januar 2015 mit gutem Beispiel vorangehen und Gavi stärker finanziell fördern", betonen die fünf Organisationen.

Auch die G7-Staaten – darunter Deutschland – hatten bei ihrem letzten Gipfel Anfang Juni in Brüssel dazu aufgerufen, die Impfallianz finanziell stärker zu unterstützen. Besonders Gavis Vorhaben, bis zum Jahr 2020 300 Millionen Kinder zusätzlich durch Impfungen zu schützen, findet bei den G7-Staaten großen Rückhalt.

Quellen: weltbevoelkerung.de  | one.org | worldvision.de | plan-deutschland.de | savethechildren.de

 


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