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Bonn. - In Bonn fand vom 29. bis 30. September die nationale Konferenz zum Abschluss der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) statt. Während der zweitägigen Veranstaltung trafen rund 450 nationale und internationale Politiker, Bildungsakteure und Wissenschaftler zusammen, um auf zehn Jahre intensives Engagement in Deutschland zurückzublicken. Mit der "Bonner Erklärung 2014" wurde eine Bilanz der UN-Dekade in Deutschland gezogen. Außerdem wurden die Ziele für die Zeit nach dem Ende der UN-Dekade benannt. Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen forderte einen "Zukunftsfonds" für die Projektförderung, der das "ministerielle Klein-Klein der Projektförderung" überwinden solle.

Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als federführendes Ressort in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) ausgerichtet.

bne 84"In den vergangenen zehn Jahren wurden entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie gemacht. Wir alle wissen heute mehr denn je: Nachhaltigkeit ist keine Utopie, sondern einfach nur die konsequente Anwendung der politischen Vernunft. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist heute wichtiger als je zuvor. Die Bedeutung nachhaltigen Handelns in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht kann nur durch mehr Bildung bewusst gemacht werden. Ein Bewusstseinswandel kann nur durch mehr Wissen erreicht werden. Und zukunftsverantwortliches Handeln kann nur durch konsequentes Lernen erzielt werden", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka anlässlich des Auftakts der Veranstaltung.

 "Wir haben die Weichen gestellt, um nachhaltige Entwicklung zum festen Bestandteil zukunftsfähiger Bildung zu machen", erklärte Professor Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade. Die Aufgabe sei aber mit dem Jahr 2014 nicht abgeschlossen. "Deshalb wollen wir die Erfolge feiern, aber auch in die Zukunft blicken. Denn entscheidende Schritte, damit BNE selbstverständlich wird, liegen noch vor uns", so de Haan.

Mit der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" hatten sich die UN-Mitgliedsstaaten verpflichtet, zwischen 2005 und 2014 besondere Anstrengungen zu unternehmen, um das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen ihrer Bildungssysteme zu verankern. Als federführendes Ressort der Bundesregierung hatte das BMBF die Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren mit einem Budget von rund neun Millionen Euro gefördert. Koordiniert wurde die Umsetzung durch die Deutsche UNESCO-Kommission.

 Ein Zukunftsfonds für die Projektförderung soll das ministerielle Klein-Klein der Projektförderung überwinden. Das haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des VENRO-Kongresses "Transformative Bildung" anlässlich der nationalen Abschlusskonferenz zum Ende der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bonn gefordert.

"Wir brauchen mehr und bessere übergreifende Zusammenarbeit – sowohl bei zivilgesellschaftlichen Organisationen als auch bei den Ministerien", sagte Bernd Bornhorst, Vorsitzender des Verbandes Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO). "Für die nationale Umsetzung des geplanten Weltaktionsprogrammes für BNE sollten in gemeinsamen Gremien alle betroffenen Bundesministerien und die Kultusministerkonferenz an einem Tisch sitzen. Dazu gehören neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung insbesondere die Ministerien für die Bereiche Umwelt, Entwicklung und Jugend. Auch der Zivilgesellschaft darf bei der politischen Ausgestaltung nicht nur eine Nebenrolle zukommen. Wir fordern einen Umsetzungsplan mit konkreten Zielen und Indikatoren, für deren Umsetzung sich alle Akteure stark machen."

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten die sektorübergreifende Zusammenarbeit zum zentralen Thema der Veranstaltung: Neben dem Zukunftsfonds, der übergreifend Projekt- und Strukturförderung ermöglicht, wird unter anderem die Einrichtung von BNE-Berichterstattenden in allen parlamentarischen Ausschüssen gefordert. "Wir brauchen eine Bildung, die sich an dem Ziel einer gesellschaftlichen Transformation orientiert. Wir müssen erkennen, dass wir noch keine Lösungen für zentrale Zukunftsthemen wie den Klimawandel oder weltweite Gerechtigkeitsfragen haben. Diesen Herausforderungen müssen wir deshalb in einer kollektiven Denkanstrengung begegnen", so Bornhorst weiter.

Das Plenum des VENRO-Kongresses "Transformative Bildung für eine zukunftsfähige Entwicklung" verabschiedete insgesamt fünf Empfehlungen zur Umsetzung des Weltaktionsprogrammes der UN. VENRO veranstaltete die Konferenz mit 135 Teilnehmenden am 19. und 20. September in Berlin. Die Erklärung kann in der Mediathek auf der VENRO-Website heruntergeladen werden.

Foto: © DUK

www.unesco.de
www.bnekonferenz2014.de/konferenz/bonner-erklaerung-2014/
www.venro.org


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