jugend eine weltWien. - Im Vorfeld des Besuches von Papst Franziskus auf den Philippinen in der kommenden Woche weist die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt auf das riesige Problem des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen im Inselstaat hin. Die Situation hat sich durch die beiden Taifune 2013 und 2014 noch weiter verschärft, da zahlreiche Familien ihre gesamte Existenzgrundlage verloren. Besonders besorgniserregend ist die immer häufiger werdende Ausbeutung von Kindern mithilfe von Webkameras.

"Der Schutz von Kindern ist Papst Franziskus ein ganz besonderes Anliegen. Wir hoffen, dass er seinen Besuch auf den Philippinen auch dafür nutzt, die dort weit verbreitete Ausbeutung von Kindern in missbräuchlichen Arbeitsverhältnissen scharf zu kritisieren und die menschenverachtende Porno-Industrie anzuprangern. Wir hier sind jedoch ebenfalls gefordert:  Politik, Medien, Kirche und Gesellschaft müssen an einem Strang ziehen, um der massenhaften Verbreitung von Kinderpornografie über das Internet entschieden entgegenzutreten," so Jugend Eine Welt-Vorsitzender Reinhard Heiserer.

Eltern verkaufen ihre Kinder
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen und der US-Bundespolizei FBI sind weltweit rund um die Uhr etwa 750.000 Internet-Nutzer in Foren und Chatrooms auf der Suche nach Kindern, die sich vor der Webkamera ausziehen oder sexuelle Handlungen vollführen – Kinder, die vor allem aus südostasiatischen Ländern stammen. Die Anzahl der Kinder, die auf den Philippinen auf der Straße, in Bordellen und via Internet sexuell missbraucht werden, wird von der Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes auf 100.000 geschätzt. In vielen Fällen stimmen die Eltern den "Internet-Shows" zu bzw. zwingen ihre Kinder sogar dazu. Das Geschäft ist einträglich: Zwischen zehn und 100 Dollar bringt eine Stunde "Cybersex"  - das Durchschnittseinkommen der meisten Menschen liegt unter 10 Dollar täglich.

Jugend Eine Welt und Don Bosco geben missbrauchten Mädchen ein Zuhause
Der Papst wird auf seiner Philippinen-Reise auch Jugendliche treffen. Mit dabei: Mädchen, die im „Laura Vicuña Kinderschutzzentrum“ der Don Bosco Schwestern im Großraum Manila leben, das von Jugend Eine Welt unterstützt wird. Hier finden Mädchen im Alter von 7 – 18 Jahren, die Gewalt und Missbrauch erfahren mussten, ein neues, fürsorgliches Zuhause. Mithilfe professioneller psychologischer Unterstützung lernen sie, ihre leidvolle Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie können zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen. Um zu verhindern, dass noch mehr Kinder Opfer von Gewalt und Menschenhandel werden, betreibt das Zentrum eine von Jugend Eine Welt finanzierte mobile Kinderschutzklinik, die Aufklärungsarbeit leistet und sich um die medizinische Versorgung von benachteiligten Kindern kümmert.


Mehr Informationen:
"Make IT safe" – Maßnahmen und Ideen gegen Gewalt im Internet. Ein Projekt von ECPAT Österreich / Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung, die von Jugend Eine Welt mitgetragen wird.

=> Medienmitteilung: jugendeinewelt.at


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