cepalSantiago. - Die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik der Vereinten Nationen (CEPAL) sucht durch Wissensaustausch mit europäischen Ländern und Institutionen nach neuen Perspektiven für die ökonomische Gleichstellung der Frauen in Lateinamerika. Im Rahmen eines Treffens vergangenen Montag in den Räumlichkeiten der Kommission in der chilenischen Hauptstadt berichtete unter anderem der ehemalige Handels- und Industrieminister Norwegens über den Erfolg der Frauenquote für die Führungspositionen in allen norwegischen börsennotierten Unternehmen. Neben der norwegischen Botschafterin in Chile, Hege Araldsen, und Alicia Bárcena, der Exekutivsekretärin der CEPAL, war auch die chilenische Ministerin für Frauenangelegenheiten, Claudia Pascual, geladen.

In Lateinamerika und der Karibik hat sich die ökonomische Stellung der Frauen trotz durchschnittlich solider makroökonomischer Entwicklung in den vergangenen Jahren kaum verändert. Dies hatte eine Studie ergeben, die von der CEPAL im Dezember vergangenen Jahres veröffentlicht worden war. Danach stehen fast 50 Prozent der Frauen in einem prekären Beschäftigungsverhältnis. Die Mehrheit der von Armut betroffenen Bevölkerung ist weiblich.

Chile stellt dabei keine Ausnahme dar: Frauen sind nach wie vor nur wenig beziehungsweise prekär in den Arbeitsmarkt eingebunden, verdienen im Durchschnitt 30 Prozent weniger als Männer und sind stärker als Männer von Armut betroffen. Präsidentin Michelle Bachelet, zumindest formal um politische und ökonomische Gleichstellung bemüht, konnte bislang keine strukturellen Veränderungen erzielen. 

(Dieser Artikel ist zuerst auf amerika21.de erschienen. Er wird im Rahmen einer Content-Partnerschaft auf epo.de publiziert.)

 


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