Strassenkinder auf den Philippinen. Foto: Jugend Eine Welt Österreich

Wien. - Millionen Kinder weltweit leben auf der Straße. Mit dem "Tag der Straßenkinder" am 31. Januar, dem Gedenktag des Jugendheiligen Don Bosco, macht die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt Österreich auf ihr hartes Schicksal aufmerksam. Viele Schulklassen und Jugendgruppen in Österreich organisieren kreative Aktionen, um Spenden für Hilfsprojekte zu sammeln. Im Fokus stehen die Philippinen, die 2013 und 2014 von Taifunen verwüstet wurden.

Sie huschen zwischen Autos herum, klopfen an Fenster und verkaufen Zeitungen, Zigaretten, Blumen, Süßigkeiten. Manche bieten auch Drogen oder den eigenen Körper an. Mindestens 250.000 Kinder auf den Philippinen verbringen den größten Teil ihres Lebens auf der Straße. Allein im Ballungsgebiet „Metro Manila“ rund um die philippinische Hauptstadt soll es mehr als 80.000 Straßenkinder geben. Viele arbeiten auf der Straße, um das Familieneinkommen aufzubessern und kehren regelmäßig nach Hause zurück. Doch gut 25-30 Prozent der Kinder haben den Kontakt zu ihren Familien eingeschränkt oder völlig abgebrochen, nachdem sie dort oft jahrelang Gewalt und Missbrauch ertragen mussten. Als „Ersatzfamilie“ dienen häufig Kinderbanden. Sieben von zehn philippinischen Straßenkindern sind Jungen, aber zunehmend landen auch Mädchen auf der Straße.

„Die Kinder drängten sich um ihn, flüsterten dem Papst ihre Geschichte ins Ohr und überreichten ihm kleine Geschenke“, erzählten Beobachter über bewegende Momente in einem Zentrum für Straßenkinder in Manila. Spontan hatte sich Papst Franziskus während seines jüngsten Besuches auf den Philippinen zu einem Besuch der Sozialeinrichtung entschlossen „Ich war aus tiefstem Herzen gerührt, als ich die Kinder gesehen haben, die allein und ohne Familie leben“, sagte Papst Franziskus über die Begegnung. Die traurige Realität der auf der Straße im Elend lebenden Kinder blieb ihm allerdings erspart: Berichten zufolge hatte die Polizei vor dem Papstbesuch Hunderte von Straßenkindern in Gewahrsam genommen.

Weltweit gibt es nach vorsichtigen Schätzungen rund 100 Millionen Straßenkinder -  Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, für die die Straße zum Lebensmittelpunkt geworden ist. Alljährlich am 31. Januar macht die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt mit dem „Tag der Straßenkinder“ auf ihr Schicksal aufmerksam. Das Datum ist bewusst gewählt, ist es doch der Gedenktag des Jugendheiligen Don Bosco (1815-1888), der im 19. Jahrhundert obdachlose Jugendliche von der Straße geholt hat. Sein Geburtstag jährt sich heuer zum 200. Mal.

Heute unterstützt Jugend Eine Welt mehr als 70 Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche weltweit. Darunter etwa das speziell für Mädchen gedachte Schutzzentrum Laura Vicuña in Manila oder ein Katastrophenschutzzentrum in Minglanilla. In Österreich organisieren rund um den „Tag der Straßenkinder“ viele Schulklassen und Jugendgruppen kreative Aktionen, um Spenden für diese Hilfsprojekte zu sammeln. So bieten etwa Schüler der HLW in Rohrbach in Oberösterreich bei einer Veranstaltung selbstgemachte Speisen an.

Quelle: www.tagderstrassenkinder.at und www.jugendeinewelt.at


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