Gedenkmarsch zu Ehren von Erzbischof Romero in El Salvador. Foto: CIR

Münster. - Vor 35 Jahren wurde in El Salvador Erzbischof Óscar Romero ermordet. Romero galt als Anwalt für die Rechte der Armen und Unterdrückten. Laut Berichten aus dem Vatikan soll er selig gesprochen werden. Die Christliche Initiative Romero (CIR) gedenkt in diesen Tages ihres Namensgebers, der nicht nur in seinem Heimatland El Salvador "von großer Bedeutung war und ist".

"Wir begrüßen, dass die katholische Kirche Romero kurz vor seinem 35. Todestag endlich als das anerkannt hat, was er für uns und viele Menschen weltweit schon lange darstellt: einen Propheten, der Sand im Getriebe seiner Gesellschaft war, der sich mutig für Gerechtigkeit einsetzte und die Kirche der Armen verkörperte", sagt Anne Nibbenhagen, Vorstandsvorsitzende der Christlichen Initiative Romero. " Wir freuen uns, dass die Kirche aus dem Glauben motiviertes politisches Handeln angesichts konkreter gesellschaftlicher Probleme würdigt“, so Nibbenhagen weiter.

Auch von den Partnerorganisationen der CIR in Mittelamerika wurde die Anerkennung Romeros als Märtyrer mit großer Freude aufgenommen. Entsprechend hoffnungsvoll werden auch die Gedenkfeiern anlässlich des 35. Todestags des Erzbischofs begangen.

Mail Pflaum, El Salvador-Referent der Christlichen Initiative Romero, sieht nach seinem jüngsten Besuch in El Salvador im Februar jedoch auch Risiken, die mit der Vereinnahmung der Verkündung des Vatikans durch die Rechte in El Salvador verbunden sind. "Es ist ein wichtiges Anliegen der CIR und ihrer Projektpartner, die bevorstehende Seligsprechung Romeros nicht zur Verfälschung der Geschichte verkommen zu lassen, sondern weiterhin Gerechtigkeit und eine Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen in El Salvador zu fordern", erklärte Pflaum.

Laut dem Bericht der nationalen Wahrheitskommission hatte der damalige Major Roberto D’Aubuisson Arrieta den Befehl gegeben, den Bischof zu ermorden. Er gab Mitgliedern seines Sicherheitsstabs, der als "Todesschwadron" agierte, präzise Anweisungen, die Durchführung des Attentats zu organisieren und zu beaufsichtigen.

Der in der von den USA betriebenen Militärakademie "School of the Americas" ausgebildete Major Roberto D’Aubuisson Arrieta war ehemalilger CIA-Agent, stellvertretender Geheimdienstchef und Drahtzieher der Todesschwadronen. Später gründete er die Partei Republikanische Nationalistische Allianz (ARENA), die von 1989 bis 2009 in El Salvador regierte.

Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte kam in einer eigenständigen Untersuchung zu einem ähnlichen Ergebnis. Fünf Tage nach der Veröffentlichung des Reports erließ am 20. März 1993 das Parlament in El Salvador eine international stark umstrittene Generalamnestie für alle Verbrechen im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg, die vor 1992 begangen wurden.

Die Christliche Initiative Romero setzt sich seit 1981 im Sinne ihres Namensgebers gegen Ungerechtigkeitsverhältnisse ein und gibt den Opfern der Globalisierung eine Stimme.

Quellen: www.ci-romero.de | Wikipedia 


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