Greenpeace protestiert gegen die Ölförderung durch Shell in der Arktis. Foto: Greenpeace

Hamburg. - Aktivisten von Greenpeace haben am Montag eine Ölplattform von Shell im Nordpazifik geentert, die derzeit mit einem 225 Meter langen Spezialschiff in die Arktis geschleppt wird. Die Umweltschützer protestieren mit der Aktion 1.500 Kilometer nordwestlich von Hawaii gegen die Ölausbeutung in der Arktis.

Die Umweltschützer setzten von Bord des Greenpeace-Schiffes "Esperanza" in Schlauchbooten zur 38.000 Tonnen schweren Plattform "Polar Pioneer" über. Sie haben Verpflegung für mehrere Tage dabei und berichten in Sozialen Medien live über ihre Aktion.

"Immer wieder kommt es bei Ölbohrungen im Meer zu schweren Unfällen. Das hat erst vergangene Woche die Explosion einer Plattform im Golf von Mexiko erneut gezeigt", sagt Larissa Beumer, Arktis-Expertin von Greenpeace. "Shells geplante Ölsuche unter den extremen Bedingungen in der Arktis ist deshalb unverantwortlich. US-Behörden rechnen bereits mit einer Katastrophe sollten es zur Ölausbeutung der Arktis durch Shell kommen."

Ölbohrungen in der Arktis sind aufgrund der vorherrschenden Wetterbedingungen extrem riskant. Vor der Küste Alaskas sei es bei der Ölsuche durch Shell bereits im Jahr 2012 zu schweren Unfällen gekommen, so Greenpeace. Dennoch habe die US-Regierung vergangene Woche entschieden, dass die Vergabe von Förderlizenzen für Gas und Öl aus dem Jahr 2008 an den Shell-Konzern rechtmäßig war. Sollte Shell in der Tachuktschensee Öl finden und mit der Ausbeutung beginnen, schätzt die US-Regierung die Wahrscheinlichkeit für einen oder mehrere schwere Unfälle auf 75 Prozent.

Vor der Küste Alaskas sind noch immer die Ölreste des letzten schweren Unfalls von vor 26 Jahren nachweisbar. Die Auswirkungen des Ölunfalls der "Exxon Valdez" zeigen, dass die Arktis zu den ökologisch sensibelsten Regionen gehört. Weltweit gibt es Greenpeace zufolge kein wirksames Verfahren, um ausgelaufenes Öl in vereisten Gewässern zu bergen.

Auch in der russischen Arktis bedroht die Ölindustrie die Natur. Als weltweit erster Konzern fördert Gazprom mit der Bohrinsel "Prirazlomnaya" in der Petschorasee Öl aus arktischen Gewässern. "Mit der Förderung setzt das Unternehmen eine einzigartige Region dem Risiko einer schweren Umweltkatastrophe aus", kritisiert Greenpeace. Die Ölförderung bedrohe mehrere Naturschutzgebiete in der Nähe der Plattform. Die Gazprom-Plattform war im September 2013 Mittelpunkt einer Protestaktion von Greenpeace-Aktivisten.

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Foto: ©Vincenzo Floramo/ Greenpeace

Quelle: greenpeace.de 


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