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Berlin. - Kurz vor dem zweiten Jahrestag des Fabrikzusammensturzes von Rana Plaza in Bangladesch sind die Verbände der deutschen Textilbranche offiziell dem Textilbündnis beigetreten. Das INKOTA-netzwerk und die Kampagne für Saubere Kleidung haben dies als wichtigen Schritt auf dem Weg zur Einhaltung von Sozial- und Ökostandards und der Menschenrechte bei der Arbeit entlang der globalen Lieferkette für Textilien begrüßt. Dennoch geben sie zu bedenken, dass diesem symbolischen Akt nun konkrete Schritte folgen müssen.

Die angekündigte Protestaktion unter dem Motto "PayUp! – Für die Entschädigung der Opfer von Rana Plaza" wird deshalb wie geplant am 23. April 2015 vor dem Forum Steglitz in Berlin stattfinden.

"Die rasche und angemessene Entschädigung der Opfer von Rana Plaza wäre ein sehr konkretes Beispiel, mit dem die Unternehmen glaubhaft machen könnten, dass hinter ihrem begrüßenswerten Beitritt zum Textilbündnis auch ein ernst gemeinter Wille steht", sagte Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk.

Noch immer fehlen sechs Millionen US-Dollar in dem von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verwalteten Entschädigungsfonds. Zwar hat Benetton auf öffentlichen Druck hin nach zwei Jahren endlich eine konkrete Zahl genannt und angekündigt, 1,1 Millionen US-Dollar in den Fonds einzuzahlen. Die benötigte Gesamtsumme von 30 Millionen US-Dollar ist aber auch damit noch nicht vollständig erreicht. Außerdem bleibt Benetton mit dem Betrag weit hinter dem zurück, was die ILO als Entschädigungssumme für das Unternehmen berechnet hat. "Wir fordern, dass Benetton die von der ILO berechneten Summe von fünf Millionen Euro in den Fonds einzahlt, statt die Opfer mit Almosen abzuspeisen", sagte Berndt Hinzmann.

Auch Entwicklungsminister Müller sagte: "Das Textilbündnis ist mit dem heutigen Tag einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Zwei Jahre nach dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch setzen wir in Deutschland ein wichtiges Zeichen für eine faire Textilproduktion. Wir tragen Verantwortung- und zwar alle gemeinsam! Schon jetzt interessieren sich viele unserer Partner in Europa und international für unser Textilbündnis, das zu einem echten Markenzeichen auf dem Weg zu sozialen und ökologischen Standards in der Textilindustrie werden
kann."

Um den öffentlichen Druck auf Benetton und die deutschen Unternehmen Adler Modemärkte, NKD und Kanz/Kids Fashion Group weiter zu erhöhen, protestieren Aktivisten des INKOTA-netzwerk und der Kampagne für Saubere Kleidung  am 23. April vor dem Einkaufscenter Forum Steglitz in Berlin. Mit der Aktion fordern sie alle Unternehmen auf, endlich angemessene Entschädigungszahlungen in den Fonds für die Opfer von Rana Plaza zu leisten und ihre Zahlungen öffentlich zu machen.

Quellen: inkota.de | saubere-kleidung.de


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