wvKathmandu. - Die neuerlichen Erdbeben, die seit Dienstag die Region um Kathmandu immer wieder erschüttern, sind besonders für die Kinder in Nepal ein Schrecken ohne Ende.  Das hat Makiba Yamano, World Vision Expertin für Kinderschutz in Katastrophen berichtet. Sie arbeitet derzeit in einem der 11 Kinderschutzzentren, die die Kinderhilfsorganisation nach dem ersten Beben in Nepal errichtet hat. Sie erzählte, dass Kinder in den Zentren in Panik ausbrachen und sich nicht mehr beruhigen ließen, bis ihre Familienangehörigen auftauchten.

Auch in der vergangenen Nacht gab es weitere Nachbeben. Viele Menschen verbrachten die Nacht trotz Kälte im Freien und kehrten in Notunterkünfte zurück. Auch einige Mitarbeiter von World Vision schliefen außerhalb ihrer Häuser. Andere Mitarbeiter, die auf dem Weg in entlegene Regionen berichteten von Menschen, die zutiefst verstört waren. "Wir müssen jetzt unsere Hilfsmaßnahmen überdenken und auf die neu betroffenen Gebiete in Absprache mit der UN, den Behörden und anderen Hilfsorganisationen ausweiten", sagte Hans-Peter Zerfas, der für die Organisation der Nothilfe in Nepal zuständig ist. "Es gab wieder Erdrutsche, Straßen sind beschädigt und nicht passierbar und wir müssen jetzt erneut mit Aufräumarbeiten beginnen, damit die Menschen in entlegenen Dörfern mit Hilfsgütern versorgt werden können."

Seit dem ersten Erdbeben vor fast drei Wochen haben World Vision Mitarbeiter vor Ort mehr als 30.000 Menschen mit Hilfsgütern versorgt. In den stark betroffenen Regionen leben rund zwei Millionen Menschen. Fast 300.000 Häuser wurden komplett zerstört, etwa 250.000 Häuser waren leicht oder stark zerstört. Viele dürften nach dem zweiten Beben nun auch zusammengebrochen sein. "Es ist daher wichtig, dass die Menschen nun mit dem Nötigsten versorgt werden, dass sie zum Überleben brauchen", so Zerfas. World Vision verteilt an die betroffenen Menschen weiterhin Zeltplanen, Decken, Küchensets, Hygieneartikeln, sowie Grundnahrungsmittel.

Der Hilfseinsatz konzentriert sich zur Zeit auf die Gebiete Lamjung, Gorkha, Sindhuli und das Tal von Kathmandu. World Vision plant einen mehrjährigen Einsatz und unterstützt unter anderem den Wiederaufbau von Häusern und die Verbesserung der Lebenssituation. Durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen soll den Menschen ermöglicht werden, Einkommen zu erwirtschaften. Nepal gilt als eines der ärmsten Länder Asiens. Auf dem Human Development Index (Weltentwicklungsindex) der UN belegt es Platz 145 von 187.

Quelle: worldvision.de


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