care neuBonn. - Anlässlich der nächsten Runde der Klimaverhandlungen in Bonn (1.-11. Juni) hat die Hilfsorganisation CARE die teilnehmenden Regierungen aufgefordert, den Weg für ein global gerechteres und ehrgeiziges Klimaabkommen freizumachen und den Lippenbekenntnissen Taten folgen zu lassen. "Die Regierungen können nicht weiterhin auf ihren Positionen verharren und den Kopf unten halten. Mittelmaß und heruntergeschraubte Erwartungen bringen uns nirgendwohin", so CARE-Klimaexperte Sven Harmeling. "Die Verhandlungen in Bonn werden den Maßstab für die UN-Klimakonferenz in Paris in einem halben Jahr setzen und zeigen, ob der Rhetorik auch konkrete Handlungen folgen."

CARE fordert, dass jährlich mehr Geld für Entwicklungsländer bereitgestellt werden muss, um innovative, praktische Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel auszuweiten. Die wirtschaftlich stärkeren Länder müssen in Bonn ein deutliches Signal setzen: Das Abkommen in Paris muss regeln, wie Geld für Anpassungen an den Klimawandel bereit gestellt werden wird. Verlust und Schaden für viele Entwicklungsländer sind wegen des Versagens reicher Länder, Emissionen zu senken, bereits groß. Zudem müsse es klare Verpflichtungen und Prozesse geben, um die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Noch vor 2020 müssen Emissionen weiter gesenkt werden, vor allem in den Industrieländern. Die Länder sollten vereinbaren, bis zum Jahr 2050 die fossilen Energien auszusteigen und komplett auf erneuerbare Energien umzuschwenken, damit weitaus schlimmere Folgen als bislang spürbar eingedämmt werden können. Auch beim G7-Gipfel, der Ende der Woche in Deutschland stattfindet, sollten die Regierungschefs entsprechende Beschlüsse fassen.

Die Verhandlungen in Paris müssten nun endlich zu einer langfristigen Verpflichtung führen, und nicht nur weitere Konferenzen ohne klare Bekenntnisse nach sich ziehen dürfen. "Wir können nicht immer weiter diskutieren und wichtige Entscheidungen vertagen. Es wurden zwar Schritte in die richtige Richtung gemacht. Aber die bisherigen Zusicherungen zur Senkung von Emissionen lassen immer noch hunderte von Millionen Menschen am Abgrund von Wetterextremen und Nahrungsmittelunsicherheit stehen", so Harmeling. Die Ungleichheit und Ungerechtigkeit wirken sich besonders schlimm auf die ärmsten und benachteiligten Menschen, Kleinbauern, Frauen und Kinder aus.

Quelle: care.de