bmzBerlin. - Im Rahmen der Veranstaltung "Die neue Asienpolitik des BMZ" hat Entwicklungsminister Gerd Müller am Mittwochnachmittag die zukünftigen Schwerpunkte der deutschen Entwicklungspolitik mit Asien vorgestellt. Mit Blick auf die Lösung globaler Probleme soll die Zusammenarbeit mit den asiatischen Schwellenländern ausgebaut werden. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Klimaschutz, Erhalt der Biodiversität, die Gestaltung einer sozial und ökologisch ausgerichteten Marktwirtschaft und die Bekämpfung von Fluchtursachen.

Minister Müller: "Vom Kimawandel bis zum fairen Welthandel, die Bewältigung der großen Zukunftsaufgaben auf unserem Planeten geht nicht ohne Asien. Viele Länder auf dem Kontinent erleben gerade ein rasantes Wirtschaftswachstum, dennoch wird die Schere zwischen Arm und Reich in den meisten Ländern Asiens immer größer. Mehr als eine Milliarde Menschen in Asien leben immer noch in bitterer Armut. Asiens große Herausforderung liegt darin, einen nachhaltigen Wachstumspfad einzuschlagen, der alle Menschen mitnimmt und die Umwelt schont. Dafür bieten wir unsere Erfahrungen und unser Know-how an."

Drei der wichtigsten Schwellenländer, China, Indien und Indonesien, liegen in Asien. Für die Gestaltung der internationalen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele und den neuen Weltklimavertrag ist ihre Mitwirkung entscheidend. Asien ist für zwei Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, zugleich zählen Länder wie Bangladesch, Pakistan oder die Philippinen zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten.

Die deutsche Entwicklungspolitik unterstützt Asien dabei, die Weichen für eine klimaschonende Energieversorgung zu stellen. So entstehen beispielsweise in Indien mit deutschen Krediten in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro "Grüne Energiekorridore", in denen Wind- und Solarkraftstandorte an das Leitungsnetz angebunden werden. Um die Menschen vor Klima- und Umweltschäden zu schützen, sind großflächige Aufforstungs- und Waldschutzprogramme geplant, etwa in der Mekong-Region oder in der Mongolei. Auch der Küsten und Gewässerschutz, beispielsweise in Vietnam oder in Bangladesch, spielt eine große Rolle.

Deutschland wird die asiatischen Partnerländer zudem dabei unterstützen, dass mehr Menschen von dem rasanten Wirtschaftswachstum profitieren. Denn die Lebens- und Arbeitsbedingungen vieler Menschen auf dem Kontinent sind nach wie vor katastrophal, etwa im Textilsektor, auf dem ein besonderer Fokus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit liegt. Mit dem "Bündnis für nachhaltige Textilien" soll eine länderübergreifende Verankerung menschenrechtlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeitsstandards in den Lieferketten der Textil- und Bekleidungsindustrie Asiens vorangebracht werden.

"In Afghanistan, Indien und Kambodscha werden wir den Ausbau landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten
(unter anderem im Rahmen der Sonderinitiative "Eine Welt ohne Hunger") verstärken," heisst es in dem Positionspapier.

Im Rahmen der Sonderinitiative "Fluchtursachen bekämpfen" Flüchtlinge reintegrieren" sollen zusätzliche Mittel eingesetzt werden für die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen von Flüchtlingen. Millionen Menschen in Asien sind auf der Flucht, sei es im eigenen Land, in die Nachbarstaaten, aber auch nach Europa. Sie fliehen vor Naturkatastrophen, Gewalt, Kriegen und Konflikten, wie beispielsweise in Afghanistan, Myanmar oder Vietnam.

Grundlage der Neuausrichtung ist das Asienpositionspapier des BMZ.

Quelle: bmz.de


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