al qubati dahw 250Würzburg. - Der Repräsentant der Deutsche Lepra und Tuberkulosehilfe (DAHW) im Jemen, Dr. Yasin Al-Qubati, und sein Kollege Dr. Abdul-Rahim Al-Samie (Leiter des Lepra-Nationalprogramms) sind wieder auf freiem Fuß. Das hat die DAHW am Montag in Würzburg bekannt gegeben. Die beiden Mediziner waren während ihrer Nothilfe für zivile Kriegsopfer in Taiz von Milizen gekidnappt und vier Tage lang festgehalten worden.

"Die Freilassung war ein humanitärer Akt als Folge zahlreicher Gespräche mit allen beteiligten Parteien. Die DAHW hat weder Lösegeld gezahlt noch Zusagen gemacht", erklärte die Organisation.

Vertreter der DAHW, des Aussätzigen Hilfswerkes Österreich, der Internationalen Vereinigung der Lepra-Hilfswerke ILEP, der deutschen Botschaft in Jemen sowie anderer Stellen des Auswärtigen Amtes und der Weltgesundheitsorganisation WHO, des Roten Kreuzes und Ärzte ohne Grenzen hatten auf vielen Ebenen mit Vertretern der Milizen sowie derer Verbündeter gesprochen. Diese Gespräche in Jemen sowie in Genf, wo die Kriegsparteien derzeit miteinander verhandeln, hätten dazu geführt, dass beide Ärzte jetzt freigelassen wurden.

Seit eine Lepra-Arbeit außerhalb der Stadt Taiz nicht mehr möglich ist, haben Dr. Al-Qubati und die meisten seiner Mitarbeiter die Versorgung von Kriegsopfern übernommen. Neben der medizinischen Behandlung von Verwundeten gehört dazu auch die Versorgung mit Lebensmitteln für Menschen in den umkämpften Gebieten.

Während eines Transports von Lebensmitteln waren die beiden Ärzte laut DAHW fast zeitgleich, jedoch an verschiedenen Orten festgenommen und verschleppt worden. Um die Gespräche, die letztlich zum Erfolg geführt haben, nicht zu gefährden, hatte sich die DAHW entschlossen, erst jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen.

Nach der Einquartierung von Milizen in den Rohbau eines neuen Krankenhauses, das die DAHW zusammen mit dem Aussätzigen Hilfswerk Österreich dort errichtet, sowie dem Beschuss dieses Gebäudes mit Raketen war die Entführung der beiden Ärzte nicht der erste Verstoß gegen die Genfer Konventionen. Die DAHW appelliert daher an die Konfliktparteien sowie deren Verbündete, den Schutz von Zivilpersonen, besonders der medizinischen Nothelfer, zu gewährleisten.

Foto: Yasin Al-Qubati © DAHW

Quelle: www.dahw.de 


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