greenpeace neu 200Hamburg. - US-Präsident Barack Obama hat dem Shell-Konzern die finale Genehmigung für Öl-Probebohrungen in der arktischen Tschuktschensee erteilt. Damit hat Shell erstmalig die Erlaubnis, nicht nur oberflächliche Bohrungen durchzuführen, sondern auch in tiefere, potenziell ölführende Schichten vorzudringen. Greenpeace fordert die sofortige Beendigung der Ölbohrungen.

Derzeit treibe laut einer Mitteilung der dänischen Marine vor der Ostküste Grönlands vermutlich ein Ölteppich in der Arktis, berichtete Greenpeace am Dienstag in Hamburg. Aufgrund widriger Wetterbedingungen könne jedoch derzeit keine genauere Aussage gemacht werden. Lediglich ein Schiff konnte bisher in die Region entsandt werden.

"Das aktuelle Beispiel des möglichen Ölunfalls vor Grönland zeigt die Hilflosigkeit der Behörden im Umgang mit den widrigen Wetterbedingungen in der Arktis", sagte Lisa Maria Otte, Arktis-Expertin von Greenpeace. Rund eine Woche sei vergangen, ohne dass die dänische Marine vor Ort Proben nehmen und konkrete Angaben zum möglichen Unglück machen konnte.

Präsident Obamas Entscheidung sei deshalb fatal. Mit der Bohr-Genehmigung für Shell riskiere er das sensible Ökosystem der Arktis. Selbst die US-Behörde "Bureau of Ocean Energy Management" gehe davon aus, dass es bei der Ölförderung mit einer 75 prozentigen Wahrscheinlichkeit zu Unfällen kommen wird, so Otte.

Obama führt aus der Sicht von Greenpeace mit seiner Entscheidung die eigenen Klimaschutz-Bemühungen ad absurdum. "Ölbohrungen in arktischen Gewässern sind ein klimapolitischer Irrweg: Wenn wir unter einer globalen Erwärmung von zwei Grad Celsius bleiben wollen, dürfen wir das Öl aus den arktischen Gewässern nicht fördern und verbrennen!", sagte Otte. "Greenpeace fordert Shell auf, jegliche Ölbohrungen in der Arktis sofort zu beenden."

Quelle: www.greenpeace.de 


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