Ernte von Zuckerr?ben in NiedersachsenBrüssel (epo). - Die Agrarminister der Europäischen Union haben sich nach dreitägigen Verhandlungen in Brüssel auf eine Reform der EU-Zuckermarktordnung geeinigt. Nach Angaben von EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel soll der EU-Marktpreis von 631,90 Euro je Tonne Weißzucker in den nächsten vier Jahren stufenweise um 36 Prozent gesenkt werden. Die Einkommensverluste der Bauern sollen zu 64 Prozent kompensiert werden.

Mit der Reform werde die EU bei den Welthandelsgesprächen, die im Dezember in einer Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO gipfeln, einen besseren Stand haben, sagte Fischer Boel. Die britische Landwirschaftsministerin und Ratsvorsitzende Margaret Beckett erklärte, die Reform leite einen radikalen Umbau der fast 40 Jahre alten EU-Vorschriften ein und sichere die Zukunft der europäischen Zuckerindustrie.

Die Zuckerreform wurde nach Darstellung der EU-Kommission "mit einer überwältigenden Mehrheit" der Mitgliedstaaten erreicht. Fischer Boel sagte, die Reform sei notwendig geworden, da die EU das Verfahren bei der WTO das Schiedsverfahren im Zuckerstreit verloren habe. Zudem sehe sich die EU einer Zunahme der Einfuhren aus den AKP-Staaten (Afrika, Karibik und Pazifik) gegenüber, die sich ab dem Jahr 2009 verstärken werde, wenn die bestehenden Mengenbegrenzungen fielen.

Nach der bislang geltenden Marktordnung für Zucker lag der garantierte Absatzpreis drei Mal so hoch wie der Weltmarktpreis. Der Zuckerrüben-Anbau in Europa ist überdies weitaus kostenintensiver als Zuckerrohrplantagen in Ländern wie Brasilien. An ungünstigen Standorten wie in Nordeuropa mit einem unter dem EU-Durchschnitt liegenden Ertrag pro Hektar werden durch die Zuckerreform viele kleine und mittlere Bauernhöfe zur Aufgabe des Rübenanbaus gezwungen sein.

EU radically reforms its sugar sector to give producers long-term competitive future
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