oneBerlin. -  Nach Sierra Leone und Guinea ist nun auch Liberia als letztes westafrikanisches Land seit 42 Tagen frei von Ebola-Neuinfektionen. Das hat die Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag verkündet. Die  Kampagnenorganisation ONE begrüßt diese Entwicklung, betont allerdings, dass gemachte Zusagen auch eingehalten werden müssen, wenn Ebola aus den Schlagzeilen verschwindet.

Um für den nächsten Ausbruch von Ebola oder einer anderen hochansteckenden Krankheit vorbereitet zu sein, müssten Entwicklungsländer darin unterstützt werden, ihre Gesundheitssysteme zu stärken.

Michael Elliott, Präsident und Geschäftsführer von ONE, sagte: "Knapp zwei Jahre nach dem Ausbruch sehen wir mit Freude, dass Liberia und Westafrika offiziell frei von Ebola-Infektionen erklärt werden. Das ist ein schwerverdienter Meilenstein, aber auch einer, der teuer bezahlt wurde - in Anbetracht der vielen Menschen, die unnötig ihr Leben lassen mussten. Wir verneigen uns vor den vielen Gesundheitsfachkräften, lokalen Persönlichkeiten und freiwilligen Helfern weltweit, die ihr eigenes Leben riskiert haben, um der Epidemie ein Ende zu setzen. Außerdem sind wir stolz, dass sich Hundertausende ONE-Unterstützer von Los Angeles bis Lagos für eine schnelle und gezielte Reaktion der Weltgemeinschaft eingesetzt haben."

Weiter sagte Elliott: "Aber wir sollten eines nicht vergessen: Die erste Reaktion der Weltgemeinschaft auf den Ebola-Ausbruch war eine Katastrophe: planlos, unkoordiniert und ohne politische Führung. Deswegen dürfen unsere Zusagen an Westafrika und seine Bevölkerung nicht mit dem Erreichen des heutigen Meilensteins vergessen werden - das gebietet die Verantwortung gegenüber den Menschen, die Ebola überlebt haben oder nahe Verwandte und Angehörige verloren haben. Der Ebola-Ausbruch hat mehr als deutlich gemacht, wie wichtig belastbare Gesundheitssysteme sind und dass zögerliches Handeln zu einer ungebremsten Verbreitung hochansteckender Krankheiten führen kann."

Im November 2014 veröffentlichte ONE den sogenannten Ebola-Reaktions-Tracker. Darin wurde aufgezeigt, wieviel Geld die Länder bisher für die Ebola-Hilfe zugesagt haben, wieviel davon bereits gezahlt wurde und wieviel medizinisches Personal und andere Hilfsmittel in die betroffenen Länder gesandt wurden.

"Durch unseren Ebola-Reaktions-Tracker haben wir verdeutlicht, wie entscheidend gute Daten sind, um Geber an ihre Rechenschaftspflicht zu erinnern, damit diese gemachte Zusagen einhalten. Auch, wenn Ebola aus den Schlagzeilen verschwindet, müssen die Geber vollumfänglich zu ihren Zusagen für Nothilfen und Wiederaufbau stehen. Mit den Mitteln muss sichergestellt werden, dass von Ebola betroffene Staaten verlorenes Terrain wieder gutmachen und sie ihre Gesundheitssysteme aufbauen können", so Elliott.

Mit Blick auf die Zukunft mahnte Elliott an: "Wir müssen jede Gelegenheit nutzen, von der Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria bis zu Haushaltsverhandlungen. Bei jeder dieser Gelegenheiten muss gewährleistet werden, dass die Geber gemachte Versprechen einhalten. Es gibt hier keine Alternative: Wir müssen unsere Lehren aus der Ebola-Krise ziehen und Gesundheitssysteme in allen Entwicklungsländern stärken, damit wir vorbereitet sind, wenn Ebola oder eine andere hochansteckende Krankheit wieder ausbricht."

Quelle: one.org/de/


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