syrienBerlin. - Die internationale Geberkonferenz zu Syrien am Donnerstag in London muss als Ergebnis verlässliche und massive finanzielle Zusagen bringen. Das haben nichtstaatliche Organisationen (NGOs) angesichts der bisherigen Unterfinanzierung der Hilfsmaßnahmen der Vereinten Nationen gefordert. Die UNO benötigt mehr als sieben Milliarden US-Dollar, um die Kriegsflüchtlinge in Syrien und in den Anrainerstaaten versorgen zu können.

Die Welthungerhilfe verwies darauf, die von den Vereinten Nationen für 2015 benötigten Hilfsgelder seien nur zu knapp 60 Prozent überwiesen worden. Neben verlässlichen Hilfszusagen sei aber auch eine neue Strategie notwendig, um die syrischen Flüchtlinge in den Anrainerstaaten besser versorgen zu können. Dazu gehöre auch, dass die Kriegsparteien dazu gebracht werden müssten, die Belagerung von Städten zu beenden und den Beschuss von Krankenhäusern sowie Schulen einzustellen.

"Nur ein Ende der Kämpfe und eine politische Lösung können langfristig das Leid der Syrer beenden. Deshalb müssen alle Länder konstruktiv die diplomatischen Bemühungen für einen Frieden unterstützen. Bis dahin muss es uns gelingen, die katastrophale humanitäre Lage der Menschen zu verbessern", betonte Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, am Rande des Treffens in London.

Seit Ausbruch des Krieges vor fünf Jahren würden stündlich 50 syrische Familien aus ihren Häusern vertrieben, berichtete die Welthungerhilfe. Die Lebenserwartung in Syrien sei um 13 Jahre gesunken und jeder zweite Syrer sei auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

2 MILLIONEN KINDER GEHEN NICHT ZUR SCHULE

World Vision erklärte, allein in Syrien könnten mehr als zwei Millionen Kinder keine Schule mehr besuchen. Viele Gebäude seien zerstört und Lehrer würden nicht mehr bezahlt. Um das Überleben ihrer Familien zu sichern, seien zudem viele Kinder gezwungen, eine Arbeit aufzunehmen, statt zur Schule zu gehen.

"Wir haben ermittelt, dass über 1,4 Milliarden US-Dollar allein für das Funktionieren von Kindergärten und Schulen nötig sind, um die Verhältnisse zu normalisieren", erklärte Fran Charles, Katastrophenhelferin von World Vision. Außerdem müsse der freie und sichere Zugang zu Schulen gewährleistet werden. Auch für weitere zehntausende syrische Kinder in den Flüchtlingslagern der Nachbarländer sieht die Situation nicht besser aus. "Durch ständige Kürzungen bei der Versorgung mit dem Notwendigsten, wie Essen, sind auch hier Kinder gezwungen, arbeiten zu gehen", so Fran Charles.

Conny Lenneberg, Verantwortliche bei World-Vision für die Region, mahnte: "Manche dieser Kinder kennen seit Ausbruch des Krieges kein anderes Leben mehr – und das ist jetzt schon ein halbes Jahrzehnt. Wir appellieren eindringlich an die Geberländer, ausreichende und flexible Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Wir dürfen diese Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen!"

Quellen: www.welthungerhilfe.de | www.worldvision.de 


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