diakonieBerlin. - Aufgrund der anhaltenden Dürre im östlichen und südlichen Afrika sind laut den Vereinten Nationen (UN) rund 50 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat am Montag über den Stand ihrer Nothilfeeinsätze in besonders gefährdeten Regionen in Äthiopien, Somalia, Kenia und Mosambik berichtet. Lange Dürreperioden und Wetterextreme, hervorgerufen durch das Klimaphänomen El Nino, haben in den letzten Monaten im östlichen und südlichen Afrika zu massiven Ernteausfällen und Nahrungsmittelknappheit geführt.

"Die politischen und administrativen Probleme mit der Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland sollten unsere Aufmerksamkeit nicht so exklusiv beanspruchen, dass wir eine anbahnende Katastrophe in Afrika nicht wahrnehmen. Noch ist ein neues Hungerdrama in Afrika abzuwenden. Aber wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht auf die monatelange Dürre reagiert und die Menschen in den betroffenen Regionen zügig mit Lebensmitteln, Wasser und Saatgut versorgt, besteht die Gefahr einer gewaltigen Hungerkatastrophe," sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel von der Diakonie Katastrophenhilfe. "Es darauf trotz besserem Wissen und Frühwarnungen ankommen zu lassen, wäre fahrlässig und zynisch."

Am stärksten betroffen ist Äthiopien. Dort sind rund zehn Millionen Menschen zusätzlich auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. "Die Situation ist in vielen Regionen alarmierend. Dort sind die Familien schon jetzt gezwungen, Mahlzeiten ausfallen zu lassen", erklärte Clemens von Heimendahl, Leiter des Regionalbüros Afrika. "Obwohl die äthiopische Regierung nach den Erfahrungen früherer Dürren selbst ein sehr gutes Frühwarn- und Versorgungssystem entwickelt hat, ist durch die verschärfte Situation dringend internationale Hilfe nötig."

Bereits seit vergangenen Oktober verteilt die Diakonie Katastrophenhilfe mit ihrer Partnerorganisation proteinreiche Kost an Kinder, Schwangere und stillende Mütter in der besonders betroffenen Region Afar im Norden Äthiopiens. Auch in Somalia und Kenia unterstützt das evangelische Hilfswerk Nothilfe und Maßnahmen um der Dürre langfristig zu begegnen. Im südlichen Afrika sind neben Südafrika, Lesotho und Swasiland insbesondere Mosambik, Malawi und Simbabwe von der Dürre betroffen. In Mosambik hat die Diakonie Katastrophenhilfe  Hilfsmaßnahmen zur Ernährungssicherung und Wasserversorgung eingeleitet. Mit Partnern in Malawi und Simbabwe werden aktuell Programme vorbereitet.

"Bei allen Maßnahmen haben wir nicht nur die akute Not im Blick, sondern erarbeiten mit den Menschen auch Strategien, um sich langfristig vor wiederkehrenden Dürren und damit Ernteausfällen und Viehverlusten zu schützen", erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel. Das östliche und südliche Afrika seien ohnehin von Dürren bedroht und es sei zu erwarten, dass sich die Trockenperioden in den kommenden Jahren aufgrund des Klimawandels weiter ausdehnten.

Quelle: diakonie-katastrophenhilfe.de


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