difaemTübingen. - Im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben Partnerorganisationen des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm) mit Hilfe mobiler Kleinlabore gefälschte Arzneimittel entdeckt. Die Packungen wurden sofort aus dem Verkehr gezogen. Das Difäm unterstützt Gesundheitseinrichtungen lokaler Partner in afrikanischen Ländern durch die Bereitstellung sogenannter Minilabs sowie Schulungen von Fachkräften in deren Handhabung und stärkt so die Qualität der medizinischen Versorgung vor Ort.

Ein Apotheker und Mitglied des Minilab-Netzwerkes des Difäm im Ostkongo entdeckte in einem kleinen Krankenhaus eine Großpackung eines Antibiotikums, etikettiert als Produkt des Non-Profit-Lieferanten IDA (International Dispensary Association) aus Amsterdam. Das Minilab-Netzwerk deckte bereits einige gefälschte und qualitativ minderwertige Medikamente in verschiedenen Ländern auf.

"Schon das Etikett schürte bei unserem Partner den Verdacht, dass dieses Produkt nicht von IDA stammen konnte", sagt Albert Petersen, Leiter der Difäm-Arzneimittelhilfe. Die durch das Difäm veranlasste Kontrolle der Tabletten in dem Labor in Holland ergab: Es war kein Wirkstoff des Antibiotikums enthalten. Der angebliche Hersteller der Tabletten, eine Firma in Irland, existiert nicht. "Was wäre passiert, wenn Schwerkranke dieses wirkungslose Antibiotikum eingenommen hätten?", so Petersen.

Der Difäm-Partner kontaktierte mit diesen Ergebnissen sofort die lokale Überwachungsbehörde im Ostkongo. Diese sagte am 16. Juni zu, aktiv zu werden, die Tabletten aus dem Verkehr zu ziehen und die Informationen über Radio und Fernsehen bekannt zu machen. "Diese Art von Fälschungen kennen wir unter anderem bereits aus Kamerun", berichtet Albert Petersen. Hier kamen die Medikamente angeblich von zwei verschiedenen Firmen aus Deutschland. Dabei war die eine nicht existent, die andere eine Briefkastenadresse in Hamburg. Dieser Fall liegt mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft in Hamburg.

"Es ist schlimm, wie Fälscher durch den Hinweis auf bekannte Firmen den Eindruck erwecken, dass es sich um ein qualitativ gutes Präparat handelt", sagt Albert Petersen. "Ich bin froh, dass sich unsere Investition in Schulungen der Fachkräfte in unseren Partnerländern und die Einrichtung entsprechender Kleinlabore, den Minilabs, auszahlt. Unsere Partner sind sensibilisiert und können wirksam derartige Fälle mit aufdecken."

In vielen Ländern Afrikas sind laut Difäm Arzneimittel minderer Qualität oder ganz ohne entsprechende Wirkstoffe im Umlauf. Für die Qualitätssicherung von Medikamenten stattet das Difäm seine Projektpartner mit mobilen Minilaboren aus und schult sie in deren Handhabung. Daneben unterstützt das Difäm ein zertifiziertes Prüflabor in Kenia, die Einrichtung entsprechender Labore in weiteren Ländern und die Überprüfung der Lieferanten.

Quelle: www.difaem.de 


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