erlassjahr 100Maputo. - Mosambik bewegt sich erneut auf eine Schuldenkrise zu. Bereits jetzt überschreiten mehrere Schuldenindikatoren die vom Internationalen Währungsfonds definierten Grenzen für Tragfähigkeit. Das hat erlassjahr.de am Freitag berichtet.

Hinzu kommt, dass Anfang des Jahres mehr als 2 Milliarden US-Dollar zusätzliche Schulden entdeckt wurden die, die Regierung bislang vor der Öffentlichkeit, den Gebern und dem IWF versteckt hatte. Alle ausländische Unterstützung wurde darauf hin eingefroren.

Bei einem Seminar des mosambikanischen Entschuldungsnetzwerks Grupo da Divida wurde über das aktuelle Schuldenproblem und die Perspektiven für die Zukunft diskutiert.

Für die Generalsekretärin des Grupo da Divida, Gina dos Reis, wird Mosambik ohne ein starkes Engagement der Zivilgesellschaft keine Kurskorrektur gelingen: "Kollegen aus allen Teilen des Landes werden nicht noch einmal akzeptieren, dass die Ärmsten unseres Landes den Preis für die exorbitante Verschuldung bezahlen." Der Grupo da Divida entwickelt einen Aktionsplan, der sowohl auf die Verbesserung des Schuldenmanagements im Inland wie auf Erleichterungen von Seiten der Gläubiger drängt.

Jürgen Kaiser, politischer Koordinator des deutschen Entschuldungsbündnis erlassjahr.de, sieht die absehbare Entwicklung für die Zukunft kritischer als die aktuellen Schulden: "Zur Ausbeutung der Gasvorräte vor der Küste fließen in den nächsten fünf Jahren jedes Jahr Kredite in Höhe von mehr als 30 Prozent der gesamten Wirtschaftsleitung nach Mosambik. Die Gasindustrie wird bald weitgehend in der Hand der ausländischen Investoren sein und die gesamten Auslandsschulden erreichen nach Vorhersagen des IWF 188 Prozent des Bruttoinlandprodukts im Jahr 2020. Das sind die gleichen Größenordnungen wie in Griechenland."

Quelle: erlassjahr.de


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