brot fdwBerlin. - In Durban (Südafrika) findet vom 18. bis 22. Juli die Welt-Aids-Konferenz statt. Südafrika ist mit sieben Millionen Menschen das Land mit den meisten HIV-Positiven weltweit. "Wir erhoffen uns gerade deshalb von dieser Konferenz starke Impulse, um das in der Agenda für nachhaltige Entwicklung vereinbarte Ziel, Aids bis zum Jahr 2030 zu beenden, zu erreichen", erklärte Astrid Berner-Rodoreda, Fachreferentin bei Brot für die Welt.

Laut UNAIDS, dem Anti-Aids-Programm der Vereinten Nationen, leben weltweit 37 Millionen Menschen mit HIV. Nur 17 Millionen, also nicht einmal jeder Zweite, haben Zugang zu Behandlung. Jedes Jahr infizieren sich zwei Millionen Menschen neu mit dem Virus.

Über die Hälfte der HIV-Positiven weiß nicht von ihrer Infektion. Bisher lassen sich hauptsächlich Frauen auf HIV testen. Auch der Zugang zu Medikamenten und ärztlicher Versorgung sieht bei Männern schlechter aus: Nur 36 Prozent der HIV-positiven Männer werden behandelt. "Deshalb ist es so wichtig, Männer bei Prävention und Behandlung besonders in den Fokus zu stellen", so Berner-Rodoreda. "Um ein Ende von Aids zu erreichen, muss zudem der Zugang zu lebenslanger Behandlung für alle HIV-Positiven verbessert werden. Dazu gehört auch, dass neue Medikamente für HIV und für Ko-Infektionen wie Hepatitis C und Tuberkulose zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung stehen."

Brot für die Welt setzt sich dafür ein, dass mehr finanzielle Mittel für öffentliche Forschung bereitgestellt und keine Patente auf essentielle Medikamente vergeben werden. Auf einer Vorkonferenz in Durban stellte Brot für die Welt eine neue Fachpublikation zu Patenten und Medikamenten vor. Das evangelische Hilfswerk zeigt darin auf, dass verstärkt auf Alternativen zu den vorherrschenden patentorientierten Forschungsanreizen gesetzt werden müsse. Die Forderung "Keine Patente auf Medikamente" soll auch bei einer von südafrikanischen Nichtregierungsorganisationen initiierten Großdemonstration in Durban zum Auftakt der Welt-Aids-Konferenz eine wichtige Rolle spielen.

=> Fachpublikation "Medicines Patents, Access and Innovation"

Quelle: www.brot-fuer-die-welt.de 


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