savethechildrenBerlin. - In Italien werden Kinderflüchtlinge zu Prostitution und Drogenhandel gezwungen. Das geht aus einem aktuellen Report von Save the Children hervor, der auf Erlebnisberichten von Betroffenen beruht. Die Kinderrechtsorganisation beleuchtet in dem Bericht die brutalen Methoden der Schlepper, die besonders Mädchen und junge Frauen zur Prostitution und Kinder zu schädlicher Arbeit zwingen, um ihre Schulden für die Flucht abzuarbeiten.

Save the Children deckt mit dem Bericht auf, dass besonders Mädchen aus Nigeria oder Rumänien - gerade einmal 13 Jahre alt - durch falsche Versprechungen nach Italien gelockt werden, um als Babysitter, Kellnerin oder Friseurin zu arbeiten. Die Schlepper bedienen dabei mitunter sich der Hilfe von Lehrern oder anderen Vertrauenspersonen. Die Mädchen und jungen Frauen werden dann zu Prostitution gezwungen und werden Opfer von körperlicher, sexueller und emotionaler Gewalt. 

Viele der Mädchen werden zudem bereits auf ihrer Flucht nach Europa Opfer sexueller Gewalt. Täter sind meist die Menschenschlepper. Manche der Mädchen werden schwanger - und sind in der Folge entweder gezwungen abzutreiben, oder werden früher oder später mit ihren Babys erpresst. Die Menschenhändler bedrohen die Babys oder sogar Familienmitglieder in den Herkunftsländern der Mädchen, um diese gefügig zu machen, berichtet Save the Children.

"Es ist erschütternd, was diesen Kindern widerfährt. Auf der Suche nach Sicherheit haben sich diese Mädchen und Jungen auf den Weg nach Europa gemacht. Statt Hoffnung haben sie unvorstellbares Leid erfahren. Kein Kind darf Opfer von Sklaverei und Gewalt werden. Die italienische Regierung hat schon Maßnahmen zum Schutz dieser Kinder verabschiedet. Jetzt muss der Kampf gegen diese kriminellen Organisationen europaweit erfolgen", betont Claudia Kepp, Sprecherin von Save the Children. 

Außerdem werden, laut Bericht viele Jungen zu Kinderarbeit und kriminellen Geschäften wie Drogenhandel und Diebstahl genötigt. In Rom müssen unbegleitete Kinderflüchtlinge aus Ägypten jeden Tag zwölf Stunden Autos waschen - für 2 € pro Stunde. In Turin arbeiten viele Kinderflüchtlinge auf dem Bau oder in Restaurants, meistens mehr als zehn Stunden täglich. Viele der betroffenen Flüchtlingsjungen berichten, dass ihre Arbeitgeber sie misshandeln - zum Teil auch sexuell.

=> Save the Children Bericht (italienisch)

Quelle: savethechildren.de


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