bmzBerlin. - Angesichts der neuen Hilfszusagen für Afghanistan hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Mittwoch mehr Unterstützung für afghanische Rückkehrer angekündigt. "Wir werden unsere Ausbildungsprojekte und die Wirtschafts- sowie Existenzförderung ganz gezielt für afghanische Rückkehrer aus Deutschland öffnen und abstellen. Ziel ist es, dass afghanische Rückkehrer schon in Deutschland unterstützt und beraten werden, um ihnen vor Ort passgenaue Programme anzubieten", betonte Müller mit Blick auf die Afghanistan-Konferenz in Brüssel.

Im Kern geht es bei den Angeboten an Rückkehrer um Bildungs-, Ausbildungs- und Beschäftigungsprogramme sowie Starthilfen für den Wiederaufbau einer Existenz in Afghanistan: "Wir lassen die Rückkehrer auf ihrem schwierigen Weg, eine Zukunft in ihrer Heimat aufzubauen, nicht allein", so Müller. "Bei unserer Unterstützung können wir auf die jahrzehntelangen Erfahrungen unserer Entwicklungsexperten vor Ort und auf bestehende Strukturen aufbauen. Die Rückkehrer werden die Erfahrung machen, dass ihnen mit unserer Hilfe ein Neustart gelingen kann. Darauf werden wir unsere Kraft in den kommenden Monaten konzentrieren."

Deutschland wird seine Unterstützung für Afghanistan nach Angaben des Entwicklungsministeriums (BMZ) auch in den nächsten vier Jahren fortsetzen und plant insgesamt eine Unterstützung im Umfang von 1,7 Milliarden Euro, bis zu einer Milliarde davon aus dem Haushalt des Entwicklungsministeriums. Die Zusagen seien an einen Reformkurs in Afghanistan geknüpft, der das Land stabilisieren und den Menschen wirtschaftliche Perspektiven eröffnen soll.

"Bei allen Rückschlägen hat die Entwicklungszusammenarbeit in Afghanistan Erfolge gebracht", erklärte Müller. "Zehnmal mehr Kinder gehen zur Schule, die Müttersterblichkeit ist um 80 Prozent gesunken, die Wirtschaftskraft pro Kopf hat sich verfünffacht. Hier werden wir weiter ansetzen, um für die Menschen in Afghanistan Zukunfts- und Bleibeperspektiven zu schaffen. Unsere Entwicklungszusammenarbeit in Afghanistan ist damit auch eine Investition in unsere Zukunft. Auch hier gilt: Wir müssen und wir können dabei helfen, die Probleme vor Ort zu lösen, sonst kommen die Probleme zu uns. Wenn wir hier nicht in Lösungen investieren, werden wir dies teuer bezahlen müssen."

Afghanistan ist laut BMZ inzwischen eines der Hauptherkunftsländer von Flüchtlingen. Im vergangenen Jahr seien von dort mehr als 150.000 Menschen nach Deutschland gekommen.

Quelle: www.bmz.de 


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