wvMarrakesch . - Zum Ende des Klimagipfels in Marrakesch hofft die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision , dass die Versprechen im Hinblick auf die Unterstützung der Entwicklungsländer eingehalten werden. "Wir müssen schnell handeln“, so Angeline Munzara, World Vision Expertin für Existenzsicherung und Nahrungsmittelsicherheit.

“Kinder haben am wenigsten zum Klimawandel beigetragen, sind aber diejenigen, die am meisten leiden. Es muss einen klaren Zeitplan geben, wie die Beschlüsse von Paris umgesetzt werden sollen. Diejenigen, die die Hauptlast des Klimawandels tragen, können nicht darauf warten, bis die Industrieländer ihre Emissionen eindämmen. Die Menschen, die am heftigsten von Wetterkatastrophen betroffen sind, tun bereits viel, brauchen aber dringend die Hilfe der reichen Staaten.“

World Vision dringt darauf, dass finanzielle Zusagen zügig in konkrete Projekte münden, die die Menschen widerstandsfähig gegen die Folgen von Umweltzerstörung machen. Die Maßnahmen sollten dabei besonders auf das Wohlergehen der Kinder ausgerichtet sein. Der Fokus muss sich stärker auf die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und nachhaltiger, ökologischer Land- und Forstwirtschaft ausrichten.

In vielen Ländern unterstützen die Mitarbeiter von World Vision betroffene Menschen in Bezug auf die Auswirkungen des Klimawandels. Sie berichten, dass viele Eltern nicht mehr in der Lage sind, ihre Kinder ausreichend und gesund zu ernähren. In den ärmsten Ländern der Welt leben inzwischen mehr als 50% der Kinder in extremer Armut. Munzara betont: „Die Ärmsten der Armen sind diejenigen, die besonders von Stürmen, Überflutungen oder Dürren betroffen sind. Sie sind besonders anfällig, da sie stark abhängig von einer funktionierenden und produktiven Landwirtschaft sind.“

Um den Auswirkungen des Klimawandels etwas entgegen zu setzen, ist es notwendig, einen Schwerpunkt auf die Hilfe für die ärmsten Länder zu legen, damit die betroffenen Menschen widerstandsfähiger gegen Wetterkatastrophen werden.

Auf dem Klimagipfel in Marrakesch präsentierte World Vision verschiedene Möglichkeiten, wie den Menschen in den Ländern des Südens mit klimaangepassten Maßnahmen geholfen werden kann, wie z.B. im Bereich nachhaltige und umweltschonende Landwirtschaft, der Agroforstwirtschaft oder der Wiederaufforstung nach der FMNR-Methode (farmer managed natural regeneration). Auch im Bereich von Bildungs-, Ernährungs- und Gesundheitsprojekten klären Mitarbeiter die Menschen vor Ort über Möglichkeiten auf, wie sie auf den Klimawandel und die Folgen reagieren können.

In Bezug auf die Auswirkungen von El Nino konnte World Vision inzwischen rund fünf Millionen Menschen unterstützen – die Hälfte davon Kinder. Noch immer sind die Folgen des Wetterphänomens in vielen Ländern Afrikas spürbar, wie etwa in Kenia, Äthiopien und Somalia. Die Menschen in diesen Ländern sind immer noch dabei, sich von den jüngsten Wetterextremen zu erholen. Neueste Wetterprognosen gehen allerdings davon aus, dass in den kommenden Monaten in einigen Ländern erneut mit wenig Regen gerechnet werden muss.

Das Jahr 2016 wird voraussichtlich wieder einen Rekord brechen und als das heißeste je gemessene in die Klima-Geschichte eingehen. Nach UN Angaben wurden in den letzten 20 Jahren 90% der Katastrophen durch Überflutungen, Stürme, Hitzewellen oder andere Wetter bedingte Ereignisse verursacht. In diesem Zeitraum verloren mehr als eine halbe Million Menschen ihr Leben, Millionen wurden verletzt, verloren ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage.

Quelle: worldvision.de


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