amerika 21La Paz/Santiago de Chile. - Zwischen Bolivien und Chile gewinnt ein neuer Grenzkonflikt in den vergangenen Tagen an Schärfe. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind ohnehin belastet, seit der Meerzugang Boliviens Ende des 19. Jahrhunderts nach einem Krieg an Chile fiel. Die Regierung von Präsident Morales hat das Thema in den vergangenen Jahren wieder auf die politische Agenda gesetzt, berichtete das Lateinamerika-Portal amerika21 am Dienstag.

Neben diesem schwelenden Konflikt geht es nun um die Verhaftung von neun Bolivianern – zwei Soldaten und sieben Zollbeamte –, die seit dem 19. März in Chile in Haft sitzen. Der Vorfall wird mit dem Dauerkonflikt um den Meereszugang in Verbindung gebracht und weitet sich zu einer ernsthaften diplomatischen Krise aus.Zu den Umständen der Verhaftung der Bolivianer im bolivianisch-chilenischen Grenzgebiet gibt es zwei verschiedene Versionen. Die chilenischen Behörden sagen, sie hätten die Männer kurz vor der bolivianischen Grenze auf chilenischem Territorium  aufgegriffen, als diese gerade einen LKW überfallen wollten. Entsprechend lauten die Vorwürfe der Behörden: illegaler Grenzübertritt, das Führen von Waffen und Raub mit Erpressung. Dieser Version nach waren die Bolivianer in Chile, um neun LKWs mit Schmugglerware zu stehlen.Die Version der bolivianischen Regierung lautet hingegen, die Soldaten und Zollbeamten seien auf bolivianischem Territorium im Einsatz gegen Schmuggler gewesen und dort von chilenischen Polizeibeamten verhaftet worden, als sie gerade einen verdächtigen LKW anhalten wollten. Bolivien geht daher davon aus, dass die chilenischen Polizisten selbst in die Schmuggleraktivitäten involviert waren und die Bolivianer festnahmen, um ihre illegalen Aktivitäten zu vertuschen. Darüber hinaus wird der Zwischenfall nun von bolivianischer Seite mit dem bilateralen Konflikt um den geforderten Meereszugang Boliviens in Verbindung gebracht, so amerika21. Boliviens Staatspräsident Evo Morales twitterte: "Sie (die Chilenen, d. Red.) haben uns das Meer und das Wasser des Silala geraubt und nun beschuldigen sie uns, neun LKWs von chilenischen Schmugglern geklaut zu haben."Die vollständige Meldung des Lateinamerika-Portals amerika21 finden Sie heute unter: https://amerika21.de/2017/04/173345/krise-bolivien-chile


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.