eurosolarBonn. - Energiewende zum Anfassen: So kann man das Konzept des 22. Tages der Erneuerbaren Energien nennen. Rund um den 29. April bieten mehr als 100 Veranstalter bundesweit Aktionen an um zu zeigen, wie viel Potential in Erneuerbaren steckt. Das Angebot reicht vom Tag der offenen Tür in Kraftwerken über den Besuch eines CO2-neutralen Modelldorfes und Bürgerfesten bis zu Informationen über den Studiengang "Regenerative Energien".

Nicht nur Stadtwerke und Betreiber großer Anlagen, sondern auch Privatleute oder Schulen können ihre Energieprojekte vorstellen. Einen greifbaren Mehrwert für Verbraucher bieten Themen wie "Intelligent heizen", Experimente und Basteln bei "Solarenergie für Jedermann" oder "Solarenergie, Speicher und E-Auto". Es stellen sich gelungene Beispiele der lokalen und regionalen Energiewende vor und bieten Interessenten ein breites Spektrum an Einblicken in über 55 Solaranlagen, 21 Biomasse-Heizungen und 28 Veranstaltungen rund um umweltfreundliche Mobilität.

Unter http://energietag.de kann man sich über die verschiedenen Veranstaltungen informieren. Ins Leben gerufen hat den Tag der Erneuerbaren Energien die Stadt Oederan bei Freiberg in Sachsen. 1996, zum Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, wollten Stadt und lokale Anlagenbetreiber zeigen: "Zehn Jahre nach Tschernobyl – es geht auch anders".

Das Datum hätte nicht besser gewählt sein können: Denn am Tag der Erneuerbaren Energien wäre Hermann Scheer, der Vordenker der Energiewende und Gründer von EUROSOLAR, 73 Jahre alt geworden. Nicht zuletzt deshalb nimmt der Verein den Tag als Anlass, die enorme Bedeutung der Energiewende für eine zukunftsfähige Gesellschaft zu betonen: "Unabhängigkeit von fossilen und atomaren Rohstoffen kann nur durch eine dezentrale Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien geleistet werden", erklärte Axel Berg, Vorsitzender des Vorstands von EUROSOLAR Deutschland. "Durch die regionale Nutzung natürlicher Potentiale und im Zusammenspiel mit Speicher- und Wandlungstechnologien schaffen die Erneuerbaren in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr die Basis für eine Welt, die geprägt ist von Kooperation statt Kriegen."

Doch wo auf der einen Seite Bürgerinitiativen und Anlagenbetreiber mit ihrem Engagement begeistern, fehle es auf der anderen Seite am politischen Willen für eine konsequente und schnelle Energiewende, so EUROSOLAR. Eine Neue Energiemarktordnung, die für den zügigen Ausbau regenerativer Energien unumgänglich ist, werde aus Rücksicht auf die großen Energiekonzerne nicht geschaffen. Auch in den Wahlkampfdebatten finde die Energiewende zwischen EU- und Flüchtlingskrise wenig Beachtung. Dabei müsste jede weitsichtige, nachhaltige Politik die Energiefrage als zentralen Aspekt thematisieren: "Denn die dezentrale Nutzung von Erneuerbaren Energien macht uns unabhängig von konfliktreichen Herkunftsländern und entzieht den Konflikten um Öl, Kohle, Erdgas und Uran gleichzeitig den Treibstoff", betonte Berg. "Sie ist damit ein aktiver Beitrag zum Frieden und macht die Welt sicherer."

Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V. begrüßt den bundesweiten Aktionstag. Seit seiner Gründung 1988 arbeitet der Verein an Konzepten und Handlungsempfehlungen für eine natur- und sozialverträgliche Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien.

Quelle: www.eurosolar.de


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