bmz Berlin. - Kaum ein Land investiert so viel wie Deutschland in den Erhalt der Regenwälder. Das ist eine der Kernaussagen des diesjährigen Waldberichts der Bundesregierung, den das Kabinett am Mittwoch verabschiedet hat. Die deutsche Entwicklungspolitik setzt derzeit Projekte im Umfang von rund zwei Milliarden Euro zum Waldschutz und zur Aufforstung um. 

Mit diesen Investitionen leiste Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels, erklärte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die weltweite Rodung der Wälder ist nach der Energieproduktion der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen.
"Das Palmöl in unserer Schokolade und das Soja im Tierfutter sind billig. Der Preis dafür ist aber hoch", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). "Der Regenwald verschwindet. Ohne Wald aber kein Leben – der Regenwald des Amazonas ist die Lunge des Planeten und existenziell für den Erhalt des Klimas. Wir setzen daher auf den Erhalt der Regenwälder und auf Aufforstung. Entwaldungsfreie Lieferketten müssen daher Bedingung für Handelsabkommen der EU sein. Das muss die EU-Kommission nun konkret bei den Verhandlungen zum Handelsabkommen mit Indonesien durchsetzen."

Indonesien ist mit einem Marktanteil von über 50 Prozent der weltweit größte Palmölproduzent, so das BMZ. Der herkömmliche Palmölanbau zerstört den Regenwald und schädigt das Weltklima. Zwei Drittel aller Palmölplantagen stehen auf ehemaligen Waldflächen. Die Abholzung des Regenwaldes ist Hauptursache für die hohen indonesischen Treibhausgas-Emissionen. Durch Brandrodung war Indonesien 2015 sogar der drittgrößte CO2-Verursacher weltweit.

In über 40 Ländern arbeitet die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zum Thema Waldschutz, zum Beispiel in Brasilien. Der brasilianische Bundesstaat Acre ist ein internationaler Waldschutz-Pionier: Innerhalb der letzten zehn Jahre sei es mit Unterstützung des deutschen Entwicklungsministeriums gelungen, die Entwaldung in diesem Amazonasstaat signifikant zu reduzieren und nachhaltige Einkommensquellen für die Bevölkerung zu schaffen, berichtete das BMZ. Die durch das Projekt vermiedenen Emissionen entsprächen dem jährlichen CO2-Ausstoß von rund sechs Millionen Autos.

Der Waldaktionsplan des Bundesentwicklungsministeriums ist die Grundlage der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Waldbereich. Dieser baut auf drei Säulen auf: 1. Wald und Klimaschutz, 2. Wiederbewaldung und 3. die Förderung von entwaldungsfreien Lieferketten.

=> Waldaktionsplan 

Quelle: www.bmz.de 


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