greenpeace Hamburg. - Bislang kaum bekannte Regionen im antarktischen Weddellmeer erforscht Greenpeace in den kommenden Wochen mit dem Expeditionsschiff "Arctic Sunrise". Unter der Leitung  der Antarktis-Forscherin Dr. Susanne Lockhart wird das Schiff im Laufe der Woche im als besonders artenreich geltenden nördlichen Weddellmeer ankommen. Erstmals sollen mit bemannten Tauchbooten in hunderten Metern Tiefe wissenschaftliche Daten gesammelt werden, die verdeutlichen, warum der Lebensraum geschützt werden muss. 

Unterstützt wird Lockhart von der Greenpeace-Meeresexpertin Dr. Sandra Schöttner. Die Forscher hoffen, unbekannte Arten und besonders schützenswerte Strukturen wie Tiefseeschwämme und -korallen am Meeresboden zu entdecken.

Im kommenden Herbst entscheidet die Antarktis-Kommission CCAMLR (Commission for the Conservation for the Antarctic Marine Living Resources) über ein mögliches Schutzgebiet im Weddellmeer. Mit rund 1,8 Millionen Quadratkilometern wäre es das weltweit größte Meeresschutzgebiet und gut fünfmal so groß wie die Bundesrepublik. Den Vorschlag hierzu hat noch die alte Bundesregierung unter Fischereiminister Christian Schmidt (CSU) zusammen mit der EU-Kommission vorgelegt. Die kommerzielle Fischerei sei eine potenzielle Gefahr für die Tierarten im Weddellmeer. 

Die fortschreitende Erderwärmung lässt die antarktischen Eismassen abschmelzen und lockt industrielle Krillfischer in bislang nicht zugängliche Regionen. Krill ist für das Überleben von Pinguinen, Walen und Robben unerlässlich. "Wir müssen die einzigartigen Ökosysteme der Antarktis erhalten und das Weddellmeer vorsorglich unter Schutz stellen", sagte Greenpeace-Expertin Schöttner. Greenpeace fordert, dass die neue Bundesregierung den eigenen Schutzgebietsvorschlag gegen Länder mit starken Fischereiinteressen wie Norwegen, China, Südkorea und Japan durchsetzt.

Quelle: www.greenpeace.de 


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