handicap internationalMünchen. - Im syrischen Ost-Ghouta ist das Rehabilitationszentrum einer Partnerorganisation von Handicap International zerstört worden. Die Hilfsorganisation verzeichnete eine starke Zunahme der Gewalt in Syrien, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten Idlib, Afrin und Ost-Ghouta. Lokales Gesundheitspersonal berichtete Handicap International, dass die Notlage der zivilen Bevölkerung in diesen Gebieten immer größer werde. Es gebe dort keine sicheren Zufluchtsorte für die eingeschlossene Bevölkerung.

Das Rehabilitationszentrum wurde laut Handicap International durch zwei unterschiedliche Bombenangriffe komplett zerstört. Der erste Angriff erfolgte durch eine Fassbombe, die die oberen Etagen teilweise zerstörte. Danach traf eine Rakete das Rehabilitationszentrum und zerstörte die Reste des Gebäudes. Familien, die sich in den tief gelegenen Keller geflüchtet hatten, mussten aus dem Geröll ausgegraben werden, wo sie für Stunden gefangen waren. Sie haben alle überlebt. Bis zu 100 Zivilisten – Mitarbeitende, ihre Familien und Nachbarn – hatten in dem Rehabilitationszentrum Zuflucht gesucht. Dank einer schnellen Evakuierung gab es nur Verletzte.

Bei einem weiteren Vorfall wurde ein Krankenwagen getroffen, berichtete Handicap International. Der Arzt und eine Krankenschwester, die gerade dabei waren, ein Kind zu einer medizinischen Einrichtung zu transportieren, wurden getötet, das Kind verletzt.

Ein medizinischer Mitarbeiter einer lokalen syrischen Organisation sagte gegenüber Handicap International: "Wir können nicht mehr arbeiten und können den Menschen in Ost-Ghouta, die Physiotherapie nach Verletzungen brauchen, nicht mehr helfen. Nur das Krankenwagen-Team leistet weiter Nothilfe – trotz der kontinuierlichen Bombardierungen."

"Ich hoffe, dass Sie alle mithelfen, den Bewohnern dieser Region eine Stimme zu verleihen", erklärte der medizinische Mitarbeiter. "Wir appellieren an Sie alle, das Töten zu stoppen und diese kriminelle Kriegsmaschinerie aufzuhalten."

Im September 2015 hatte Handicap International eine internationale Kampagne gegen die Bombardierung der Zivilbevölkerung gestartet. Bis September 2018 sollen eine Million Unterschriften gesammelt werden. 

Quelle: www.handicap-international.de


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