uno fluechtlingeshilfeBonn. - Die UNO-Flüchtlingshilfe hat mehr Engagement gefordert, um das Sterben im Mittelmeer zu beenden. Im ersten Halbjahr 2023 seien fast 2.000 Menschen bei dem Versuch Europa zu erreichen im Mittelmeer gestorben oder als vermisst gemeldet worden. Das Mittelmeer bleibe damit die gefährlichste Flucht- und Migrationsroute der Welt. "Ohne sichere Fluchtrouten zu unserem Kontinent und gesamteuropäische Anstrengungen, um den Menschen Schutz zu bieten, geht das Sterben im Mittelmeer weiter. Menschen aus Seenot zu retten ist keine Frage für Debatten, es ist eine Verpflichtung seit Menschengedenken", sagte Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.

Erst im Juni 2023 gab es nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe wieder ein großes Bootsunglück vor der griechischen Küste, bei dem mehr als 700 Menschen an Bord waren. Die Seenotrettung sei daher eine Pflicht und Ausdruck grundlegender humanitärer Werte und des Mitgefühls, betonte die Flüchtlingshilfe. Jeder Mensch habe das Recht auf Leben und Würde, unabhängig von den Umständen, die zu der Notlage geführt haben und unabhängig von der Nationalität und des rechtlichen Status‘ der Menschen.

Menschen fliehen oft über gefährliche Seerouten, wenn sie versuchen, aus ihren Herkunftsländern zu entkommen und in andere Länder zu gelangen, um Schutz vor Konflikten, Verfolgung und anderen lebensbedrohlichen Situationen zu suchen oder wirtschaftlicher Not entkommen wollen. Nicht nur das Mittelmeer oder der Ärmelkanal sind betroffen, weltweit gibt es gefährliche Routen: etwa den Golf von Aden vor Jemen, den Menschen aus Ostafrika zur Flucht nutzen, die Andaman-See im Indischen Ozean, wo Rohingya aus Myanmar versuchen in die Nachbarländer Bangladesch, Thailand, Malaysia oder Indonesien zu gelangen.

Weiterhin nutzen Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela den Seeweg, um die naheliegenden Karibikstaaten Aruba, Curaçao sowie Trinidad und Tobago zu erreichen. Auch hier komme es immer wieder zu Todesfällen. Auch die Route über den Rio Grande dient als Fluchtweg für viele Migrantinnen und Migranten aus Mittelamerika, um in die USA zu gelangen. Der Grenzfluss zwischen den USA und Mexiko ist gefährlich und fordert jedes Jahr zahlreiche Todesopfer.

Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de