Es ist unverkennbar, dass die Bedeutung des Globalen Südens wächst und die Länder ihren Anspruch auf Mitgestaltung der Weltordnung erheben. Ob auf dem ersten afrikanischen Klimagipfel in Nairobi oder auf dem G-20 Gipfel in Neu-Delhi, klar ist, es gibt neue Akteure auf dem internationalen Parkett, die selbstbewusst auftreten.

Die BRICS-Staaten erweitern sich geeint durch die Suche nach Alternativen zum Westen ebenso wie die Kritik an der westlichen Doppelmoral. Die im Westen vielbeschworene "regelbasierte Weltordnung" wurde ohne sie gemacht. Wie im Tagesspiegel zu lesen ist: die multipolare Welt ist im Globalen Süden längst Alltag. "Freundschaftliche Beziehungen zu Russland, China und den USA sind für Länder wie Südafrika oder Bangladesch kein Widerspruch, sondern außenpolitischer Pragmatismus. Man lässt sich nicht erklären, wen man sich zum Feind machen und mit wem man Partnerschaft pflegen soll."

Beim Kampf gegen den Klimawandel wird nicht mehr um Geld gebettelt, sondern Lösungen werden präsentiert. Afrika hat viel zu bieten. "Es gibt Sonne und Wind im Überfluss. Kenia bezieht mehr als 80 Prozent seiner Energie bereits aus regenerativen Quellen, vor allem aus Geothermie. In Namibia entsteht ein riesiges Projekt mit grünem Wasserstoff. Auch für die Energiewende wichtige Rohstoffe wie Lithium lagern in Afrika. Der Kontinent hätte die Chance, sich als erste Region der Erde nachhaltig zu industrialisieren", schreibt DER SPIEGEL.

Auch verteidigungspolitisch tut sich Einiges. Ein Verteidigungsbündnis der Militärregierungen von Mali, Burkina Faso und Niger wurde geschmiedet. Es richtet sich gegen "äußere Agressionen" insbesondere seitens der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas). "Die neue Allianz verspricht nun „eine Architektur der kollektiven Verteidigung und der gegenseitigen Unterstützung“ im Kampf „gegen den Terrorismus in all seinen Formen und gegen die organisierte Bandenkriminalität sowie zu „Prävention, Management und Lösung jeder bewaffneten Rebellion oder anderen Bedrohung, die die territoriale Integrität und die Souveränität jedes Mitgliedstaates der Allianz bedroht“, notfalls unter Einsatz von Gewalt, wie die taz berichtet. Die Beziehungen zu Frankreich sind seit den Militärputschen frostig geworden, schreibt die afrikanische Nachrichtenplattform allAfrica.