GTZEschborn (epo.de). - Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) hat im Auftrag des Entwicklungsministeriums das indonesische Bildungsministerium dabei unterstützt, Katastrophen-Vorsorge in den Schulalltag zu integrieren. Bisher seien mehr als 33.000 Schulkinder an über 1.600 Primarschulen in 19 Distrikten und Provinzen Indonesiens über die Ursachen und Folgen von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche unterrichtet worden, teilte die GTZ am Mittwoch mit.

Ende Mai starben rund 5.000 Menschen bei einem Erdbeben in der indonesischen Region Yogyakarta. Die Opferzahlen wären weitaus höher gewesen, wenn die meisten Kinder nicht kurz vorher in der Schule gelernt hätten, wie sie sich bei einem Erdbeben verhalten müssen, so die GTZ. Seit dem verheerenden Tsunami im Dezember 2004 sei deutlich geworden, dass Katastrophenvorsorge integraler Bestandteil von Lehrplänen sein sollte.

"Doch erst wenn die Menschen im Ernstfall auch richtig reagieren, ist die Ausbildung wirkungsvoll und nachhaltig", sagte Ria Hidajat, GTZ-Expertin für Katastrophenvorsorge. Deshalb würden Evakuierungen und Erste Hilfe auch umfangreich in der Praxis eingeübt. Obwohl die Erde bebte, als die Schule geschlossen war, hatten die Schülerinnen und Schüler in Yogyakarta richtig reagiert: Sie suchten mit ihren Familien unter Türrahmen, Tischen und Betten Schutz und verließen die Häuser erst nach dem Abklingen der Erschütterungen. Niemand wurde ernsthaft verletzt.

Bei der Integration von Katastrophenvorsorge in den Schulalltag von Primarschulen konnte die GTZ an das erfolgreiche Bildungsprojekt SEQIP anknüpfen. Das Projekt hat den naturkundlichen Unterricht an indonesischen Grundschulen verbessert. Dabei unterstützt die GTZ zusammen mit der KfW-Entwicklungsbank das indonesische Bildungsministerium. Statt Frontalunterricht und Auswendiglernen stehen bei SEQIP Experimentieren, Wissbegierde, Logik und selbständiges Lernen im Vordergrund. "Es sind diese Fähigkeiten, die zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge zwischen menschlichem Verhalten und der katastrophalen Wirkung eines extremen Naturereignisses gefragt sind", sagte Hidajat.

In diesem Sinne arbeitet die GTZ eng mit dem Deutschen Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) zusammen. Das DKKV ist ein nationales Komitee, das aus einer Vielzahl deutscher Universitäten und operativer Institutionen der Bundesregierung und der Privatwirtschaft besteht.

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