terre des hommesOsnabrück (epo.de). - Das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes hat anlässlich des Inkrafttretens des UNESCO-Übereinkommens für kulturelle Vielfalt gemahnt, Kultur dürfe nicht als Ware behandelt werden. Das UNESCO-Übereinkommen bejahe den Anspruch auf Vielfalt und bestätige die Gleichwertigkeit unterschiedlicher kultureller Ausdrucksformen, erklärte terre des hommes.

Das "Übereinkommen zum Schutz und der Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen" ist seit 18. März, drei Monate nach Eingang der 30. Ratifizierungsurkunde bei der UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization), in Kraft und damit international gültiger Standard. Der Deutsche Bundestag hatte am 1. Februar 2007 mit großer Mehrheit den Beitritt Deutschlands zum Übereinkommen beschlossen.

Das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes sieht in dem Übereinkommen ein wichtiges Instrument zur Sicherung und Bewahrung der Kultur von Gesellschaften, die sich dem Druck zur Vereinheitlichung aller Lebensbereiche im Rahmen wirtschaftlicher Globalisierung widersetzen. "Das UNESCO-Übereinkommen ist Ausdruck eines grundlegenden Umdenkens", so Iris Stolz, Referentin zu Globalisierung und Vielfalt bei terre des hommes. "Mit ihm verabschiedet sich die internationale Gemeinschaft von der Idee, dass alle Gesellschaften sich auf gleiche Weise entwickeln und den gleichen Begriff von Lebensqualität haben sollten."

Mit der Konvention werde nun anerkannt, dass kulturelle Errungenschaften wie einheimische Sprachen oder das Wissen über naturnahe Anbaumethoden schützenswert sind, sagte Stolz. Das Übereinkommen setze ein Zeichen gegen die weltweite Normierung von Kommunikation, die ihren Ausdruck in überall gleicher Mode, Musik, Werbung und Konsumverhalten finde.

terre des hommes fördert zahlreiche Projekte in Lateinamerika und Asien, mit denen die Kinder ethnischer oder kultureller Minderheiten Schulunterricht in ihrer Muttersprache erhalten und Dorfgemeinschaften traditionelle Formen der Landwirtschaft pflegen. "Wir wollen diese Gemeinschaften dabei unterstützen, ihre eigenen Vorstellungen von einem guten Leben zu verwirklichen - auch und gerade dann, wenn sie einem anderen Entwicklungsbegriff folgen als dem gängigen Wachstumsmodell."

www.tdh.de


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