Plan InternationalHamburg (epo.de). - Das Kinderhilfswerk Plan hat am Internationalen Tag der Familie (15. Mai) eine weltweite Kampagne und einen Acht-Punkte-Aktionsplan zur Förderung von Mädchen gestartet. Mädchen seien vielfach großen Benachteiligungen ausgesetzt - von schlechter Ernährung über mangelnde Bildungschancen bis zu sexueller Ausbeutung und Gewalt. Zum Auftakt der Kampagne veröffentlichte die Organisation den Bericht "Because I am a Girl" (Weil ich ein Mädchen bin).

Bis 2015, dem Zeitpunkt, zu dem die UN-Millenniumsziele erreicht sein sollen, will Plan International jährlich aktualisierte Mädchenberichte veröffentlichen. In diesen neun Jahren werde der Lebensweg von 125 Mädchen, die heute noch Babys sind, in Entwicklungsländern verfolgt, kündigte die Organisation an.

Das Kinderhilfswerk stellt in seinem Acht-Punkte-Aktionsplan Forderungen auf wie Gesetzesänderungen, mehr Investitionen in Mädchen und junge Frauen und eine stärkere Beteiligung an der gesellschaftlichen Entwicklung. Der Bericht knüpft an die Mädchenkampagne von Plan Deutschland unter der Schirmherrschaft von Senta Berger an. Um die Situation darzustellen und Handlungsmöglichkeiten zur Förderung von Mädchen aufzuzeigen, wurde die Erlebnisausstellung "Weil wir Mädchen sind" konzipiert. Sie ist seit 2006 bundesweit zu sehen, bis 23. September 2007 im KL!CK Kindermuseum Hamburg.

Zwei Monate vor der Millenniums-Halbzeitbilanz der Vereinten Nationen heißt es in dem Plan-Mädchenbericht, dass sechs der acht Ziele insbesondere Mädchen in armen Regionen nicht erreichen könnten. Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland, warnte: "Wenn die Staats- und Regierungschefs sich nicht so schnell wie möglich stärker für die Millenniumsziele einsetzen, werden sie verfehlt. Kinderrechte sind auch Mädchenrechte. Damit sie überall verwirklicht werden, brauchen wir eine bessere Durchsetzung der Gesetze."

Die Kampagne wird unterstützt von der Kinderrechtsbotschafterin Gra?a Machel, der Ehefrau Nelson Mandelas, dem früheren Präsidenten Südafrikas. Sie sagt: "Keines der Millennium-Entwicklungsziele werden wir erreichen ohne Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Diskriminierung ist moralisch, sozial, politisch und auch wirtschaftlich unhaltbar."

Nach Erkenntnissen der Weltbank bringen Investitionen in Mädchen auch den ärmsten Ländern reale Erträge: Wenn nur ein Prozent mehr Mädchen eine weiterführende Schule besuchen können, steigt das jährliche Pro-Kopf-Einkommen um 0,3 Prozent.

Der Bericht nennt weitere Fakten: Von den in Armut lebenden Menschen mit weniger als einem Dollar pro Tag seien 70 Prozent Frauen. Nahezu 7,3 Millionen junge Frauen und "nur" 4,3 Millionen Männer lebten mit HIV/Aids. Von den 15- bis 19-Jährigen, die sich in Afrika südlich der Sahara neu mit HIV infizieren, seien zwei Drittel weiblich. 62 Millionen Mädchen könnten noch nicht einmal die Grundschule besuchen. 50 Prozent der Opfer sexueller Übergriffe weltweit seien Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren.

www.plan-deutschland.de


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