Als Erfolg der Bewegung betrachtet Barbara Unmüßig, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung, dass einigen der ärmsten Ländern seit 1999 bis zu 100 Milliarden US-Dollar Schulden erlassen wurden, davon über sechs Milliarden aus Deutschland. Ein Großteil der so frei gesetzten Mittel werde für die Armutsbekämpfung in diesen Ländern eingesetzt. Eine zentrale Forderung des Bündnisses "Entwicklung braucht Entschuldung" sei auf diese Weise umgesetzt worden.
Die Zusammenarbeit vieler Mitträgerorganisationen in einem bundesweiten Bündnis, das den dafür erforderlichen politischen Druck erzeugt, soll weiter gestärkt werden. "Erneut haben viele Länder untragbar hohe Schulden, darunter auch illegitime, sittenwidrige Schulden. Zunehmend gelingt es so genannten 'Geierfonds', sich frei werdende Mittel gerichtlich anzueignen. Die Entschuldung wird weiterhin auf die Entwicklungshilfe angerechnet, ein Mechanismus der bewirkt, dass die Schuldnerländer ihre Entschuldung selbst bezahlen", sagte Peter Lanzet, Vorstandsmitglied von erlassjahr.de.
Daraus ergebe sich weiterer Handlungsbedarf für die Entschuldungsarbeit des Bündnisses, so erlassjahr.de. Private und öffentliche Gläubiger hätten sich bisher gegen ein gerechtes und transparentes Schiedsverfahren für die Lösung von Schuldenkrisen gesperrt. "Diese Schwachstelle in der internationalen Finanzarchitektur könnte sogar dazu führen, dass bei der nächsten Schuldenkrise die Armen erneut die Zeche zahlen müssen", sagte Jürgen Kaiser, der politische Koordinator des Bündnisses.