DEGKöln (epo.de). - Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) hat ihr Neugeschäft im Geschäftsjahr 2007 erneut deutlich steigern können. Sie investierte rund 1,2 Milliarden Euro in Entwicklungs- und Schwellenländern, rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. "Erstmals haben wir bei den Neuzusagen die Schwelle von 1 Mrd. Euro überschritten und damit eine wichtige Marke für das zukünftige Wachstum der DEG gesetzt", sagte Winfried Polte, Sprecher der DEG-Geschäftsführung, anlässlich der Jahrespressekonferenz in Köln.

Die DEG profitierte auch im vergangenen Jahr - trotz der internationalen Finanzkrise - von den insgesamt guten Umfeldbedingungen in ihren Investitionsländern. Zum 31. Dezember 2007 stieg der Bestand an laufenden Finanzierungszusagen - das Portfolio - um über 17 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro.

Die Förderung des Privatsektors in Afrika ist ein Schwerpunkt der DEG. Mit 187 Mio. Euro investierte sie 2007 mehr als je zuvor in dieser Region. Die Begleitung deutscher Investoren ist ebenfalls Teil des DEG-Auftrags. Im vergangenen Jahr unterstützte sie deutsche Unternehmen mit 128 Mio. Euro bei der Finanzierung ihrer Auslandsinvestitionen. Auch dies ist der bisher höchste von der DEG erreichte Wert in diesem Bereich.

Regionaler Schwerpunkt des Neugeschäfts war erneut Asien mit Zusagen in Höhe von 549 Mio. Euro (2006: 388 Mio. Euro). Länderschwerpunkte waren die Türkei, China und Indien. Auf Platz zwei folgt die Region Europa mit 244 Mio. Euro (2006: 175 Mio. Euro), wo der Fokus auf der Russischen Föderation, Bulgarien und der Ukraine lag. In Lateinamerika sagte die DEG 193 Mio. Euro (2006: 202 Mio. Euro) zu, vorrangig in den Ländern Brasilien und Peru. Insgesamt hat die DEG 42 Prozent ihrer Finanzierungen in Hoch-Risiko- bzw. Niedrig-Einkommens-Ländern investiert.

Branchenbezogen baute die DEG vor allem ihr Engagement im Finanzsektor weiter aus. Die Zusagen in Höhe von 596 Mio. Euro (Vorjahr: 315 Mio. Euro) entsprachen einem Anteil von fast 50 Prozent des Neugeschäfts. Im Vordergrund stand dabei die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Geschäftsbanken, um kleine und mittlere Unternehmen an dezentralen Standorten mit langfristigem Investitionskapital zu versorgen. Für Unternehmen der Verarbeitenden Industrie stellte die DEG 23 Prozent der Neuzusagen bereit. Auf Infrastrukturmaßnahmen entfielen 18 Prozent. Sonstige Dienstleistungsprojekte waren mit 8 Prozent vertreten.

Die Risikokapital-Finanzierungen in Form von Beteiligungen und beteiligungsähnlichen Darlehen haben sich auch im Geschäftsjahr 2007 gut entwickelt. Deren Einsatz summierte sich auf fast 450 Mio. Euro.

Auch die entwicklungspolitische Qualität der 2007 neu zugesagten Projekte habe einen Spitzenwert erreicht, erklärte die DEG. Zusammen mit den Investoren und anderen Finanzierungsinstituten habe die DEG einen Beitrag zur Schaffung von rund 28.000 neuen Arbeitsplätzen geleistet. Darüber hinaus würden die mitfinanzierten Unternehmen zu erwarteten Staatseinnahmen in Höhe von 616 Mio. Euro pro Jahr beitragen und jährliche Nettodevisen in Höhe von rund 1,7 Mrd. Euro erwirtschaften. In Noten ausgedrückt, liege die entwicklungspolitische Qualität der Neuzusagen bei 2,3.

Einen zusätzlichen entwicklungspolitischen Akzent setzt das Programm für Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft, kurz PPP-Programm. Dieses führt die DEG im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit 1999 durch. Insgesamt hat sich die DEG 2007 mit 10,3 Mio. Euro an 47 solcher Public Private Partnerships beteiligt. Zur Verstärkung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Effekte durch DEG-Vorhaben hat das BMZ 2007 erneut Haushaltsmittel in Höhe von 1,5 Mio. Euro für Begleitmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Die DEG hat diese aus Eigenmitteln um 1,3 Mio. Euro aufgestockt. Damit wurden 2007 insgesamt 36 Begleitmaßnahmen finanziert, in Bangladesch beispielsweise eine Studie zur Generika-Produktion für HIV/Aids-Medikamente.

Zu den Plänen für 2008 sagte Polte, dass die DEG zusätzliches entwicklungspolitisches Potenzial im Bereich Versicherungen erschließen wolle. "Gerade in Entwicklungsländern können Risiken, zum Beispiel durch Naturereignisse, nur schwer beherrscht und Schäden kaum verkraftet werden. Dies hat direkt negative Auswirkungen auf die betroffenen Menschen. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, uns als Kapital- und Signalgeber sowie als Förderer von Standards im Versicherungssektor zu engagieren."

Ein Thema, das für die DEG höchste Priorität habe, sei der Klimaschutz. 2008 soll der Fokus auf Energieeffizienzprojekten liegen. Dabei geht es zum Beispiel um die Modernisierung von Kraftwerken oder den Einsatz von energiesparenden Ersatzmaschinen. Ebenfalls wichtig bleiben für die DEG Ko-Finanzierungen mit ihren europäischen Partnern.

www.deginvest.de


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