BEHAachen (epo.de). - Das Bündnis "Entwicklung hilft" hat vor einer Eskalation des seit Monaten wieder schwelenden Bürgerkrieges in Sri Lanka gewarnt. "Unsere Partner vor Ort befürchten weitere Luftangriffe der srilankischen Armee auf die von den tamilischen LTTE-Rebellen kontrollierten Gebiete um Mannar und Vavuniya", berichtete der Südasien-Referent von medico international, Thomas Seibert, der in ständigem Kontakt zu lokalen Nichtregierungsorganisationen steht.

"Hochrangige Regierungs- und Armeesprecher kündigen offen eine Massenflucht aus dem Norden an", erklärte Seibert am Donnerstag. "In Zeitungen fordern sie die Zivilbevölkerung auf, die Gebiete zu verlassen." Im Bündnis "Entwicklung hilft" haben sich die Hilfswerke "Brot für die Welt", Deutsche Welthungerhilfe, medico international, MISEREOR und terre des hommes zusammengeschlossen.

Allein in den ersten sechs Wochen dieses Jahres sind nach vorliegenden Informationen in Sri Lanka mehr als 1200 Rebellen, mehr als 100 Armeeangehörige und mehr als 180 Zivilisten getötet worden, vor allem durch Luftangriffe des Militärs und Bombenanschläge der LTTE. Vor diesem Hintergrund begrüßten die Hilfsorganisationen ausdrücklich, dass UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eine Sonderbotschafterin nach Sri Lanka entsandt hat. "Ein solcher Schritt ist das Äußerste, was der Generalsekretär ohne Beschluss des Sicherheitsrats tun kann. Das zeigt, dass unsere Befürchtungen auch von der UNO geteilt werden", sagte Michael Windfuhr, Leiter des Referats Menschenrechte von "Brot für die Welt".

Die Entsendung eines UN-Sonderbotschafters hatte kürzlich auch Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul gefordert. Die Hilfsorganisationen unterstützen ausdrücklich die Forderung der Ministerin, die srilankische Regierung solle auf die militärische Option verzichten und beide Seiten sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren. "Unsere Partner wünschen sich eine stärkere Rolle der EU vor allem in der konkreten Hilfe für srilankische Menschenrechtsorganisationen und für die Opfer und Zeugen von Menschenrechtsverletzungen", betonte Seibert. Windfuhr zufolge könnten "deutliche Zeichen aus Brüssel und Berlin auch die USA bewegen, ihre kritische Haltung zur der Regierung in Colombo zu verstärken".

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