Computer-Ausbildung in MosambikBerlin (epo.de). - Bildung ist das beste Mittel zur Bekämpfung von Kinderarbeit. Darauf haben zum diesjährigen Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Welthungerhilfe hingewiesen. ILO und Welthungerhilfe, die sich für einen Stopp der Kinderarbeit durch den Zugang zu staatlicher Bildung für alle Kinder engagiert, präsentieren gemeinsam ein Theaterstück, das die Schüler des Theodor-Fliedner-Gymnasiums in Düsseldorf zum Thema "Schule ist der beste Arbeitsplatz" aufführen.

Auf 165 Millionen schätzt die ILO die Zahl der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren, die arbeiten müssen. Oft arbeiten sie viele Stunden am Tag und teilweise unter gefährlichen Bedingungen.

Kinderarbeit und Armut stehen in einem engen Zusammenhang. Viele arme Familien sind nicht in der Lage, das Geld für Schulgebühren oder -materialien aufzubringen. "Fatalerweise hängt das Überleben der Familie oft genug vom Einkommen der Kinder mit ab, so dass die Arbeit wichtiger erscheint als Bildung", so die ILO. "Und wenn eine Familie nur die Wahl hat, ob sie einen Sohn oder einen Tochter zur Schule schickt, während das andere Kind arbeiten muss, dann ist es oft genug das Mädchen, das das Nachsehen hat. Dabei ist eine gute Ausbildung im Zeitalter der Globalisierung wichtiger denn je, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können."

Laut den Millenniums-Entwicklungszielen der Vereinten Nationen sollen bis 2015 alle Kinder wenigstens die Grundschule absolvieren, und Mädchen und Jungen sollen dabei gleichermaßen berücksichtigt werden. Dieses Ziel kann jedoch nur dann erreicht werden, wenn die Ursachen dafür beseitigt werden, dass Familien ihre Kinder zum Arbeiten statt zur Schule schicken.  

Zu den notwendigen Maßnahmen gehören nach Auffassung der ILO:

  • allgemeine Schulpflicht, ausreichende Versorgung mit Schulen und kostenloser Schulbesuch,
  • Förderung eines Bewusstseinswandels, damit auch Mädchen zur Schule geschickt werden,
  • gezielte Bildungsprogramme, die sich an arbeitende Kinder richten und diese wieder ins Bildungssystem eingliedern,
  • verstärkte Ausbildung und Einstellung von Lehrern,
  • Durchsetzung von Gesetzen gegen Kinderarbeit und eine entsprechende Sensibilisierung der Öffentlichkeit,
  • Armutsbekämpfung und die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze für die Erwachsenen.

Bildung ist nicht nur ein Menschenrecht. Investitionen in das Bildungswesen seien überdies auch in ökonomischer Hinsicht vorteilhaft, betont die ILO. Eine ILO-Untersuchung habe dies mit Zahlen unterlegt: Wenn Kinderarbeit beseitigt würde und alle Kinder stattdessen die Schule besuchen könnten, würde global der volkswirtschaftliche Nutzen die Kosten um mehr als das Sechsfache übertreffen.

www.ilo.org


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