bedrohte Sprachen. Grafik: UNESCOBonn (epo.de). - Der Weltatlas über vom Aussterben bedrohte Sprachen liegt in einer aktualisierten Ausgabe vor. Der neue Atlas "Endangered Languages" wurde am 19. Februar in Paris von der UNESCO vorgestellt und erstmals auch als interaktive digitale Datenbank veröffentlicht, die rund 2.500 Sprachen enthält. Anlässlich des 10. Internationalen Tags der Muttersprache am 21. Februar wurde nach 1996 und 2001 damit der dritte Atlas präsentiert.

Der Atlas über die vom Aussterben bedrohten Sprachen klärt darüber auf, warum Sprachen verschwinden, welche Teile der Welt besonders betroffen sind und was zur Erhaltung der Sprachen getan werden kann. Der Atlas "Endangered Languages" wird am 19. Februar 2009 in Paris vorgestellt. Die Datenbank zu 2.500 Sprachen ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit von zahlreichen Sprachwissenschaftlern aus aller Welt. Sie wird regelmäßig aktualisiert und ist über die Homepage der UNESCO frei zugänglich. Nutzer können ihre eigenen Karten, Tabellen und Statistiken nach Land, Region oder Bedrohungsgrad einer Sprache zusammenstellen.

Die diesjährige Feier zum Internationalen Tag der Muttersprache fiel mit dem Abschluss des Internationalen Jahres der Sprachen 2008 zusammen. Die Bilanz des UN-Jahres und das zehnjährige Bestehen des Internationalen Tags der Muttersprache machen deutlich, so die UNESCO, dass Sprachen nicht nur Teil der persönlichen Identität sind. Sie seien auch ein Schlüssel zur "Bildung für alle" und zu den Millenniumsentwicklungszielen. "Regierungsorganisationen und Zivilgesellschaft erkennen zunehmend an, welche zentrale Rolle die Sprache für alle Formen des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens hat", erklärte die UNESCO.

"Die Verbindung zwischen mehrsprachiger Erziehung, Bildung für alle und den Millenniumsentwicklungszielen bildet heute die tragende Säule jeder nachhaltigen Entwicklungsstrategie", sagte UNESCO-Generaldirektor Koïchiro Matsuura in seiner Mitteilung zum Tag der Muttersprache.

Der Internationale Tag der Muttersprache wurde von der UNESCO 1999 ausgerufen und wird seitdem jährlich am 21. Februar begangen. Er erinnert an die sprachliche Vielfalt und soll die kulturelle Identität fördern. Der jährliche Gedenktag soll vor allem auf jene Sprachen aufmerksam machen, die von nur noch weniger als 10.000 Menschen gesprochen werden. Derzeit sind rund 6.000 Sprachen bekannt, wovon mehr als die Hälfte nach Einschätzung der UNESCO vom Aussterben bedroht sind.

www.unesco.org/culture/en/endangeredlanguages/atlas


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