Berlin (epo.de). - Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat am Freitag angekündigt, fünf Regierungsberater aus Madagaskar abzuziehen und die Finanzhilfe auf Eis zu legen. Der Machtwechsel sei “in keiner Weise demokratisch legitimiert”, erklärte BMZ-Staatssekretär Erich Stather. Das BMZ will auch die Europäische Union davon überzeugen, die Entwicklungshilfe vorerst einzufrieren.

Stather kündigte eine “harte Reaktion” auf den Machtwechsel in Madagaskar an. “Wir sehen die aktuelle Entwicklung in Madagaskar mit großer Sorge. Der Machtwechsel ist in keiner Weise demokratisch legitimiert. Wir werden deshalb fünf Regierungsberater, die in unserem Auftrag in Madagaskar tätig sind, zurückziehen.”

Darüber hinaus werde auch der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) vorläufig keine Entwicklungshelfer nach Madagaskar entsenden. Unter den jetzigen Bedingungen werde es auch keine neuen Finanzzusagen geben. “Und wir setzen uns dafür ein, dass auch die EU ihre Entwicklungszusammenarbeit mit Madagaskar auf Eis legt”, sagte Stather.

Auf der viertgrößten Insel der Welt hatte sich das Militär nach einem monatelangen Machkampf am 17. März auf die Seite der Opposition gestellt und den Regierungspalast umstellt (epo.de berichtete). Der gewählte Staatspräsident Marc Ravalomanana war daraufhin zurückgetreten. Neuer starker Mann ist der 34jährige Andry Rajoelina, ein früherer Discjockey. Bei den Auseinandersetzungen zwischen Anhängern Ravalomananas, Rajoelinas und Sicherheitskräften kamen seit Jahresbeginn mehr als 135 Menschen ums Leben.

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