vedantaNew Delhi/Berlin (epo.de). - Gegen den Ausbau einer umstrittenen Aluminium-Raffinerie in Lanjigarh im indischen Bundesstaat Orissa haben mehr als tausend Angehörige der Völker der Majhi Kondh und Dongria Kondh protestiert. Das berichtete jetzt die Organisation Survival International in Berlin. Die Protestaktion richtete sich den Bericht zufolge gegen Vedanta, eines der 100 größten Unternehmen an der Londoner Börse.

Die Raffinerie befindet sich nach Angaben von Survival International auf dem Land des Volkes der Majhi Kondh, am Fuße des Niyamgiri Gebirges, in dem die isoliert lebenden Dongria Kondh beheimatet sind. Beide Völker nahmen an den Protesten teil.

Die Raffinerie sei bereits von indischen Regierungsvertretern kritisiert worden, da sie regelmäßig gegen Sicherheitsstandards verstoße und "alarmierende" Schadstoffemissionen aufweise, so Survival. Mehr als 100 Familien hätten ihre Heimat durch die Raffinerie verloren. Viele weitere Indigene hätten kein Ackerland mehr und seien somit ihrer Nahrungsquelle und wirtschaftlichen Unabhängigkeit beraubt.

Der Ausbau der Raffinerie stehe im Zusammenhang mit Plänen des Unternehmens, ein Bergwerk in der Heimat der Dongria Kondh zu betreiben, erklärte Survival. Vedanta benötige ein solches Bergwerk als nahe gelegene, kosteneffiziente Bauxitquelle. Bauxit ist der Grundstoff für Aluminium.

"Vom Bergbau profitieren nur die Reichen", sagte ein Vertreter der Dongria Kondh gegenüber Survival International. "Wir werden zu Bettlern, wenn das Unternehmen unseren Berg und unsere Wälder zerstört, um Geld zu scheffeln. Wir können unseren Berg nicht hergeben, er ist unser Leben. Außerdem werden auch andere Völker darunter leiden: diejenigen, die an den Flüssen leben, die im Niyamgiri Gebirge entspringen."

Bereist zuvor hatte es nach Angaben von Survival International Demonstrationen gegen die Aktivitäten Vedantas gegeben. Im Januar hatten Angehörige der Dongria Kondh gemeinsam mit anderen lokalen Gemeinschaften eine Menschenkette um ihren heiligen Berg gebildet.

"Die Dongria Kondh zeigen einmal mehr ihren Willen, Vedanta von der Schändung ihres heiligen Berges und der Ausdehnung ihrer umweltschädlichen Raffinerie abzuhalten", erklärte Survival-Direktor Stephen Corry. "Vedantas Öffentlichkeitsarbeit kann die wahren Gefühle der Menschen vor Ort nicht ewig verschleiern, und Survival wird weiterhin alles dafür tun, die Stimmen der Dongria Kondh und ihrer Nachbarn zu verstärken."

www.survival-international.de

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