UN-Generalsekretär Ban Ki MoonGenf (epo.de). - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat vor den Folgen gewarnt, falls die internationalen Staatengemeinschaft sich im Dezember in Kopenhagen nicht auf ein ambitioniertes Klimaschutz-Abkommen einigt. "Wir werden einen hohen Preis zahlen, falls wir nicht handeln", sagte Ban am Donnerstag auf der Weltklimakonferenz der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Donnerstag in Genf. Die Erderwärmung könnte den Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um bis zu zwei Meter ansteigen lassen und eine wirtschafliche Katastrophe auslösen.  

"Unser Fuß ist auf dem Gaspedal und wir fahren auf den Abgrund zu", sagte Ban den in Genf versammelten rund 1.500 Delegierten aus 155 Nationen, darunter 20 Staatschefs und 80 Minister. Die WMO-Konferenz hat zum Ziel, die Voraussagen über Klimaveränderungen zu verbessern und den Informationsfluss für politische Entscheider effektiver zu gestalten.

Ban, der nach einem dreitägigen Besuch des norwegischen Eises auf Spitzbergen nach Genf reiste, warnte vor einem "ökonomischen Disaster", das der Klimawandel auslösen könnte. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnten die Meeresspiegel nach aktuellen Prognosen um einen halben bis zwei Meter ansteigen. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), dessen Szenarien bei den internationalen Klimaverhandlungen maßgebend sind, ging bei seinem Gutachten im Jahr 2007 von einem weit geringeren Meeresspiegel-Anstieg aus.

Derzeit schmelzen die Arktis-Gletscher nach den Berechnungen von Wissenschaftlern um jährlich 150 Kubikkilometer. Das Abschmelzen des Grönland-Eises hatten die IPCC-Forscher vor zwei Jahren nicht in ihrer Expertise berücksichtigt.

"Wir brauchen schnelle Fortschritte", mahnte Ban, der am 22. September in New York einen Klimagipfel mit den wichtigsten Staats- und Regierungschefs veranstalten will. Die politische Unterstützung für Klimaschutz-Maßnahmen wachse, aber "noch nicht schnell genug".

Die Genfer WMO-Konferenz soll ein "globales Rahmenwerk für Klima-Dienstleistungen" schaffen. Bauern sollen sich mit aktuellen Informationen besser auf Dürren, Überschwemmungen oder Waldbrände vorbereiten können, Unternehmen mit Daten versorgt werden, die ihnen dabei helfen, sich auf neue Umweltverordnungen einzustellen. Bessere Wettervorhersagen könnten beispielsweise auch Investoren helfen, die Windparks finanzieren wollen, argumentieren Experten. Bereits jetzt helfe die verbesserte Voraussage von Regenfällen Ärzten in Botswana dabei, den Ausbruch von Malaria-Epidemien zu vermeiden.

Die WMO plant, eine Arbeitsgruppe von Beratern einzusetzen, die in einem Jahr einen Bericht mit Vorschlägen für Klima-Dienstleistungen vorlegen soll.

www.wmo.int/wcc3

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