Palmölplantagen auf SumatraBangkok/Berlin (epo.de). - Umweltschützer haben bei den Klimaverhandlungen in Bangkok die Absicht Indonesiens gelobt, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 26 Prozent zu verringern. Indonesien gehört aufgrund der fortschreitenden Zerstörung des Tropenwaldes zu den Ländern mit den größten Emissionen. Die Absichtserklärung bringe frischen Wind in die Klimaverhandlungen, erklärten Umweltorganisationen.

In Bangkok findet derzeit die vorletzte Verhandlungsrunde der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) vor dem Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember statt. Am Dienstag wurde bekannt, dass Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono in einer Rede beim G20 Gipfel in Pittsburgh  angekündigt hatte, sein Land wolle die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 26 Prozent gegenüber "business as usual"-Werten verringern. Unter "business as usual" wird gemeinhin das Ansteigen von Emissionen analog zum Wirtschaftswachstum verstanden.

Indonesien will dies nach den Worten von Yudhoyono mit dem vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien wie Geothermie, der Verringerung der Entwaldung und einer veränderten Landnutzung erreichen. Mit internationaler Unterstützung in Form von Geldmitteln zur Anpassung an den Klimawandel und Technologietransfers könne Indonesien die Emissionen um bis zu 41 Prozent reduzieren, erklärte Yudhoyono. Bis 2030 könnten die Emissionen durch die Waldzerstörung gestoppt und die Wälder wieder zu einer CO2-Senke werden, so der indonesische Präsident.

Die globale Entwaldung trägt zu rund 20 Prozent zur Erderwärmung bei. Die WWF-Klimaexpertin Kim Carstensen lobte den indonesischen Vorstoss als "äußert positiv", vor allem unter dem Aspekt, dass Indonesien den Klimaschutz im Falle finanzieller Unterstützung um 15 Prozent steigern wolle.

Paul Winn, Klima- und Waldexperte bei Greenpeace International, sagte dazu, dies erhöhe den Druck auf die reichen Nationen, mehr für den Klimaschutz zu tun. Bislang hätten sich viele Industriestaaten damit herausgeredet, die Schwellenländer müssten sich zu eigenen Beiträgen verpflichten, ehe über Geldtransfers geredet werden könne. Die Finanzierung der Anstrengungen der Entwicklungsländer beim Klimaschutz stehe jetzt wieder stärker auf der Tagesordnung.

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