deg_180Köln (epo.de). - Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) hat im vergangenen Jahr rund 1,01 Milliarden Euro für die Finanzierung privater Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern zugesagt. Damit habe man zum dritten Mal in Folge ein Neugeschäft über einer Milliarde Euro erzielt, teilte die DEG am Dienstag in Köln mit. Der Großteil der Zusagen entfiel auf Asien. Erstmals tätigte die DEG jedoch mehr als ein Viertel des Neugeschäfts in Afrika.

"Gerade zu einer Zeit, in der die Finanzströme in die Entwicklungsländer deutlich zurückgegangen sind, ist die unternehmerische Entwicklungszusammenarbeit gefordert, um privatwirtschaftliches Engagement zu fördern", sagte DEG-Sprecher Bruno Wenn am Dienstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2009. Vor allem im ersten Halbjahr 2009 sei die Nachfrage aufgrund der Investitionszurückhaltung vieler Unternehmen nach langfristigen Finanzierungen und Risikokapital geringer als erwartet gewesen. Aufgrund der im Jahresverlauf anziehenden Konjunktur und eines reduzierten Angebots an kommerziellen Finanzierungen habe die Nachfrage nach DEG-Finanzierungen zum Jahresende stark zugenommen. Das Gesamtengagement der DEG – das Portfolio im Eigenrisiko – stieg zum 31. Dezember 2009 um rund vier Prozent auf 4,6 Mrd. Euro.

Zum ersten Mal tätigte die DEG über ein Viertel ihres Neugeschäfts in Afrika, wo sie insgesamt 266 Mio. Euro und damit fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr zusagte (2008: 179 Mio. Euro). "Damit konnten wir in einem herausfordernden Geschäftsjahr die Förderung für diesen entwicklungspolitisch wichtigen Kontinent weiter ausbauen", betonte Bruno Wenn.

Der Großteil der Zusagen entfiel auch im vergangenen Jahr auf Asien, wo die DEG 463 Mio. Euro (2008: 451 Mio. Euro) investierte. In Lateinamerika wurden 198 Mio. Euro (2008: 342 Mio. Euro) zugesagt und in der Region Südost- und Osteuropa 80 Mio. Euro (2008: 249 Mio. Euro). Die Begleitung deutscher Partner sei ein wesentlicher Teil ihres Auftrags, betonte die DEG. Im vergangenen Jahr habe sie deutsche Unternehmen mit 137 Mio. Euro (2008: 165 Mio. Euro) bei der Finanzierung ihrer Auslandsinvestitionen unterstützt. So errichte der deutsche Mittelständler Schwenk derzeit mit Unterstützung der DEG in Namibia das erste Zementwerk des Landes.

Branchenbezogen lag der Schwerpunkt des Engagements erneut im Finanzsektor. Mit 305 Mio. Euro entsprachen die Zusagen 2009 einem Anteil von rund 30 Prozent des Neugeschäfts (2008: 487 Mio. Euro; 40 Prozent). Im Vordergrund standen Finanzierungen für Banken, die dazu dienen, das Angebot an Finanzdienstleistungen insbesondere für mittelständische Unternehmen zu verbessern.

Für Industrieunternehmen stellte die DEG mit 276 Mio. Euro rund 27 Prozent der Neuzusagen bereit. "Diese tragen dazu bei, dass qualifizierte Arbeitsplätze entstehen und der Know-how- und Technologie-Transfer gefördert wird", so die DEG. Auf Infrastrukturmaßnahmen entfiel mit 251 Mio. Euro knapp ein Viertel des Neugeschäfts. Projekte der Agrar- und Ernährungswirtschaft waren mit 14 Prozent vertreten. Der Einsatz von Risikokapital-Finanzierungen in Form von Beteiligungen und beteiligungsähnlichen Darlehen summierte sich auf 379 Mio. Euro und betrug damit rund 37 Prozent des Neugeschäfts. Für Projekte mit einem besonders hohen Klimaschutzbeitrag stellte die DEG 2009 mehr als 160 Mio. Euro bereit.

Zusammen mit den im Jahr 2009 finanzierten Unternehmen habe die DEG rund 196.000 Arbeitsplätze gefördert, heißt es im Jahresbericht. Davon seien 15.200 neu geschaffen worden. Darüber hinaus würden die mitfinanzierten Unternehmen zu jährlichen Staatseinnahmen in Höhe von rund 570 Mio. Euro beitragen und jährliche Nettodevisen in Höhe von rund 1,7 Mrd. Euro erwirtschaften.

Einen zusätzlichen entwicklungspolitischen Akzent setzt das Public-Private-Partnership-Programm (PPP), das die DEG im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit 1999 durchführt. Im vergangenen Jahr hat die DEG 57 solcher PPP-Projekte mit 9,9 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln gefördert.

"2010 wird die Förderung des Mittelstandes für uns besonders hohe Priorität haben", sagte DEG-Geschäftsführer Wenn zu den Plänen für das laufende Jahr. "Die Bedeutung kleiner und mittlerer Unternehmen für die Privatwirtschaft in Entwicklungsländern kann nicht hoch genug eingeschätzt werden."

Ferner plant die DEG für 2010, die Klimafinanzierung vor allem im Bereich Erneuerbarer Energien weiter auszubauen. Auch das Engagement im Versicherungssektor soll weiter gestärkt werden. Die DEG geht für 2010 von einer konjunkturellen Erholung der Märkte in ihren Partnerländern und einer steigenden Nachfrage nach ihren langfristigen Finanzierung aus. Daher plant sie für dieses Jahr wieder eine Steigerung des Neugeschäftsvolumens auf 1,1 Mrd. Euro.

www.deginvest.de

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