transfair_100Nürnberg (epo.de). - TransFair hat an Hersteller und Händler von Lebensmitteln, Kleidung und Kosmetika appelliert, die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte von Nachhaltigkeit noch stärker in den Blick zu nehmen. "Es kann keine Nachhaltigkeit auf dieser Welt geben ohne Fairness", erklärte TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath zur Eröffnung der BioFach-Messe 2010 am Dienstag in Nürnberg. Auf der Messe werden viele Produkte erstmalig mit Fairtrade- und Bio-Siegel präsentiert.

Die Messe, die Besuchern vom 17. bis 20. Februar offensteht, hat in diesem Jahr das Jahresthema "Organic + Fair". Overath betonte, Klimawandel und Ernährungssicherung seien die großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte – sie könnten nur gemeinsam gelöst werden. Hunger und Armut verhinderten vielfach Maßnahmen zum Umweltschutz. Gleichzeitig wirke sich der Klimawandel besonders negativ auf Kleinbauern in Entwicklungsländern aus, die mit rund 500 Millionen die Hälfte der Hungernden weltweit ausmachten.

Der Faire Handel legt einen Fokus auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft, aus der rund 75 Prozent aller Fairtrade-Produkte stammen. Das Fairtrade-Siegel garantiert dabei die Einhaltung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Standards. Mindestpreise und Fairtrade-Prämien, langfristige Lieferbeziehungen und Vorfinanzierung schaffen höhere, stabilere Einkommen und führen zu einer deutlichen Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation der Menschen vor Ort. Es entstehen neue Arbeitsplätze auch für die jüngeren Generationen und Landflucht wird verhindert. Unabhängige Wirkungsstudien belegten die positiven Auswirkungen des Fairen Handels auf die teilnehmenden Produzentenorganisationen, ihre Gemeinden und Regionen, so TransFair.

Umweltkriterien sorgen parallel für eine kontinuierliche Reduktion von chemischen und synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, den Verzicht auf Brandrodung oder Gentechnik, Maßnahmen zum Schutz von Gewässern und Vegetationsgebieten und zum nachhaltigen Umgang mit Wasser, Müll und Energie. Die Einhaltung dieser Kriterien sei für viele Produzenten der erste Schritt Richtung Biolandbau, erklärte TransFair.

Gerade in armen Regionen sei die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation oft die Voraussetzung für die Umstellung auf Biolandbau, berichtete TransFair. Die Finanzierung der Bio-Zertifizierung werde von vielen Produzentengruppen mit den Fairtrade-Prämien finanziert. Fairtrade unterstütze die Produzenten darüber hinaus durch kostenlose Schulungen und Beratungen und fördere die Umstellung anschließend durch zusätzliche Preisaufschläge für zertifizierte Bioprodukte. International seien über ein Drittel, in Deutschland sogar zwei Drittel der Fairtrade-Produkte auch bio-zertifiziert.

Annähernd alle Fairtrade-Früchte, 65 Prozent des Kaffees, 76 Prozent des Tees und der Schokolade und über die Hälfte der Süßwaren und des Kakaos sind nach Angaben von TransFair auch Bio-zertifiziert. Überwiegend aus konventioneller Produktion seien Fairtrade-Fruchtsäfte, -Zucker, und -Textilien, da hier bisher die Situation auf dem Weltmarkt nicht die notwendigen Voraussetzungen für eine Bio-Umstellung biete. Aufgrund einer Steigerung des Bioanteils beim Honig der GEPA habe sich der Bioanteil beim Fairtrade-Honig fast verdreifacht. Auf der BioFach werden viele Produkte erstmalig mit Fairtrade- und Bio-Siegel präsentiert.

www.transfair.org
www.biofach.de

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