citesDoha (epo.de). - Die Konferenz des Washingtoner Artenschutz-Abkommens (CITES) in Doha (Katar) hat für zehn Tierarten, die durch den Heimtierhandel bedroht sind, Schutzmaßnahmen beschlossen. "Für Rotaugenlaubfrösche und Schwarzleguane aus Lateinamerika gelten künftig weltweit Handelsbeschränkungen, für den vom Aussterben bedrohten Zagros-Molch aus dem Iran sogar ein absolutes Handelsverbot", berichtete Sandra Altherr, die für die Artenschutzorganisation Pro Wildlife an der Konferenz teilnimmt. "Dies schiebt dem unkontrollierten Handel mit diesen Tieren für Terrarien endlich einen Riegel vor."

Nach Angaben von Pro Wildlife werden jedes Jahr Millionen Wildtiere der Natur entrissen – für die wachsende Nachfrage nach exotischen Heimtieren in Europa, den USA und Japan. "Nachdem in der ersten Woche der Konferenz die Anträge zum Schutz von Eisbären und Rotem Thun gescheitert sind, freuen wir uns, dass die Staatengemeinschaft zumindest den Handel mit einigen bedrohten Reptilien und Amphibien beschränken wird", sagte Altherr.

Die Artenschutz-Expertin berichtete, Mexiko und Honduras hätten für fünf Arten von Rotaugenlaubfröschen (Agalychnis spp.) Handelsbeschränkungen durch eine Aufnahme in Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Abkommens beantragt. Alle Länder Zentral- und Südamerikas hätten dieses Vorhaben unterstützt, während die EU den Antrag ablehnen wollte. "Erst in letzter Minute und nach vielen Gesprächen lenkte die EU ein, und der Antrag wurde einstimmig angenommen", sagte Altherr. Mit einer Listung in Anhang II das gelten Arten als schutzbedürftig und dürfen international nur noch kontrolliert gehandelt werden.



Auch für vier Schwarzleguan-Arten (Ctenosaurus spp.) aus Guatemala und Honduras gelten künftig weltweite Handelsbeschränkungen. Sie sind vom Aussterben bedroht und kommen nur in jeweils einem kleinen Gebiet vor. "Von jeder dieser Arten leben nur noch 2.000 bis 2.500 Tiere in der Natur. Jeglicher Fang dieser seltenen Reptilien wäre für das Überleben der Art eine ernste Gefahr", so Altherr. Auch dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.



Für den nur in einer kleinen Gebirgsregion Irans vorkommenden Zagros-Molch (Neurergus kaiseri) gilt künftig nach einstimmiger Entscheidung der CITES-Staaten ein weltweites Handelsverbot. Die Art ist akut vom Aussterben bedroht, weniger als tausend fortpflanzungsfähige Tiere gibt es noch in der Natur. "Die Tiere werden illegal in die EU und nach Japan geschafft, wo sie Preise bis zu 300 Euro pro Tier erzielen. Der heute beschlossene strenge internationale Schutz ist ein wichtiger Schritt, um den Zagros-Molch vor der baldigen Ausrottung zu bewahren", sagte die Pro Wildlife Sprecherin.



Von allen in Doha diskutierten Anträgen für Tiere, die als Heimtiere gehandelt werden, wurde ein strengerer Schutz Pro Wildlife zufolge nur der Bunten Dornschwanzargumente verwehrt. Israel zog seinen Antrag, die Art von Anhang II auf Anhang I des Artenschutz-Abkommens hochzustufen, vergangene Woche mangels Unterstützung zurück.



www.cites.org
www.prowildlife.de

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